STADTTEIL

All over Minga

Was ein Cocktail über die Persönlichkeit aussagt

Genau wie unsere eigenständige (nicht wissenschaftlich fundierte) Studie über die verschiedenen Münchner Stadtteile und ihre Drinks, wollen wir uns nun ein zweites Mal etwas zu weit aus dem Fenster lehnen und mit unserem Neunmalklug-Wissen eine weitere These aufstellen: Anhand eines Drinks können wir eine komplette Persönlichkeit erkennen. Und wer es bis hierhin noch nicht erkannt hat, dem sagen wir es gerne persönlich: Dieser Text enthält eine Menge Sarkasmus, seid auf der Hut!

Wer trinkt eigentlich welchen Drink?
Wer trinkt eigentlich welchen Drink?
Wer trinkt eigentlich welchen Drink?

Mojito – der alte Hase unter den Drinks

Der Drink aus Rum, Zucker, Limettensaft und Soda ist wohl einer der Klassiker. Man kennt ihn und man weiß, was einen erwartet. Wie auch die 43-jährige Moni, die diesen Freitag mit ihren Mädels so richtig Gas geben will. Die Männer sind aus dem Haus, also warum nicht auch mal wieder richtig einen drauf machen? Um 19 Uhr trifft sich Moni mit ihren Mädels an der S-Bahn. Sabine hat für jeden einen kleinen Piccolo eingepackt. „Mensch, du bist ja verrückt!“, kichert Moni. In der Stadt angekommen steuern die Fünf das nächste Sausalitos an und bestellen sich jeweils einen Jumbo-Mojito. „Das kenne ich noch von früher – aus der Disko!“, schäkert Sabine mit dem Barkeeper. Beim Anstoßen bringt Moni einen kleinen Trinkspruch: „Mädels, auf uns. Wir sind fast 50 und fabulös!“ Auch wir sagen: Prost Moni!

Vodka Soda – Die Skinny Bitch unter den Drinks

Hand hoch, wer diesen Moment schon erlebt hat: Man will eigentlich ein bisschen auf seine Ernährung achten, weniger Süßkram essen und vor allem mal die pappigen Getränke weglassen. Aber Samstagabend in der Bar will man dann doch nicht an seinem Wasser nippen. Und dann gibt es immer diese eine Freundin, die freudenstrahlend von ihrer neusten Entdeckung berichtet (warum ist diese Entdeckung eigentlich jedes Mal wieder neu?!?). „Trink doch einfach einen Vodka Soda. Mit viel Limette drin schmeckst du den Vodka gar nicht mehr. Und der hat nur soooo wenig Kalorien. Ich trinke den immer! Er heißt ja nicht umsonst Skinny Bitch hihi.“ Wir kennen sie doch alle. Und wir geben es zu: Zu Zeiten einer Diät gehören wir absolut dazu, zu dieser unangenehmen Kategorie.

Negroni: Der Hipster unter den Drinks

Eine Bar mit Möbeln aus Paletten, einem leicht angetrunkenen DJ, der die alten Klassiker aus der Funk- und Discoszene neu belebt. Und das Publikum? Philosophiestudenten, Marketing-Asse und hier und da auch mal ein „cooler“ BWLer, der sich verlaufen hat. Eins haben sie jedoch alle gemeinsam. Sie schauen sich um und checken ab, was die anderen Gäste so trinken. Ohne jegliches Vorwissen geben sie beim Barkeeper folgende Bestellung auf: „Das selbe wie der da hat.“ Der Barkeeper schaut – nicht ganz grundlos – etwas skeptisch, aber macht sich trotzdem an den Drink. Drei Zutaten, alle drei mit Alkohol. „Prost, Buddy!“, ruft er über die Theke und schmunzelt etwas. Denn unser Neu-Hipster verzieht das Gesicht. „Ganz schön stark“, denkt er sich. Und deswegen trinkt er seinen Negroni aus, leckt sich ein bisschen zu oft über seinen Schnauzer, um diesen überraschend bitteren Geschmack loszuwerden. Aber so ist das eben mit den Modegetränken. Sie werden getrunken. Egal wie stark sie sind.


Wer trinkt eigentlich welchen Drink?
Wer trinkt eigentlich welchen Drink?
Wer trinkt eigentlich welchen Drink?

Mate Spaß: Das bessere Bull unter den Drinks

Nein, Spaß steht hier nicht für Drogen. Sondern viel mehr für Sekt. Denn Mate mit Sekt ist das absolute In-Getränk der letzten Sommer. Egal ob auf Festivals oder bei Open Airs – die Mate darf nicht fehlen. Mit ihrem leichten Koffeingehalt denkt der Trinkende nämlich, sie würde ihn durch den Tag pushen. Nachdem er bei der ersten Flasche noch nichts spürte (ja, Mate wird in Flaschen verkauft. Man muss abtrinken und bekommt den Alkohol oben drauf gekippt – auch Gläser sind mittlerweile anscheinend uncool), kauft er sich noch weitere. Nach der vierten bekommt er dann doch leichtes Herzrasen. Aber dann ist ja auch die Nacht da und es wird weitergetanzt. Mit seinen Freunden, alle in bunten Hemden, weißen Sneakern und mit Bauchtaschen und – auch bei Dunkelheit – einer Sonnenbrille. Weil es eben einfach der Style ist. Und weil Red Bull ja sowas von 2010 ist, wird es eben durch das Getränk auf Matebasis ersetzt. Man muss ja schließlich immer mit der Zeit gehen und darf nie aus der Mode kommen.

Long Island Ice Tea: der King der Drinks

Der Long Island Ice Tea ist gerade bei jüngeren Mädels besonders beliebt. Doch wir können noch tiefer gehen in unserem Persönlichkeitscheck. Die Clique um die 19-jährigen Abiturientinnen machen sich gerade schick, um ihren Abschluss zu feiern. Angesteuert wird die Bar, in die sie sich schon als Minderjährige immer mit dem Ausweis der großen Schwester reingeschmuggelt haben. Und zu trinken? Einen Long Island Ice Tea – aber einen Liter! Ja, es gibt wirklich Bars, die Cocktails in Maßkrügen wie auf der Wiesn verkaufen. Und ja, man bekommt schon nach einem üble Kopfschmerzen, weil einem nicht nur der Alkohol, sondern auch eine Menge schlecht verarbeiteter Zucker in den Kopf steigt. Aber ist ja egal, es geht um den Abend und nicht um den Morgen danach. Immerhin gibt es hier etwas zu feiern. Eines der Mädchen flirtet übrigens schon seit einigen Wochen mit dem Barkeeper (und denkt, dass sie damit die Einzige ist) – eine Runde Shots bekommen sie trotzdem auf’s Haus. Auf die Drinks, die wir lieben und den Kater, den wir kriegen!

Whiskey: Das Bier unter den Drinks

Männer trinken bekanntlich gerne Bier. Doch es gibt Bars, in denen ist es nicht angebracht, ein Bier zu trinken. Eventuell hat man dort auch ein Date und möchte sich von seiner kultivierten Seite zeigen. Also bestellen sich die werten Herren einen Whiskey auf Eis. „Ah, der ist besonders holzig, das liegt an der Reifung im Eichenfass.“, erklärt er der Herzdame in der Hoffnung, dass sie selbst keinen blassen Schimmer von der Reifung eines Whiskeys im Eichenfass hat. Doch er hat Glück, denn sie macht große Augen und entgegnet ihm überrascht: „Wow, du kennst dich ja ziemlich aus!“ Phu, das ging gerade nochmal gut. Die Frage war jetzt nur, wie weit er sich mit seiner erlogenen Expertise aus dem Fenster lehnen konnte, bevor es aufflog. Denn wir wissen ja alle: Eine Beziehung funktioniert am besten, wenn sie aus einem Netz aus kleinen Notlügen gesponnen wurde. Darauf nehmen wir erstmal einen Schluck Whiskey aus dem Eichenfass. Jahrgang 99 schmeckt am besten, das wissen wir ja schließlich alle.  

Aperol Spritz: Der Alltimer unter den Drinks

Und dann gibt es noch ihn. Den Drink, der uns alle verbindet. Egal ob wir Mittvierziger Monis, Skinny Bitches, Hipster, junge Mädels oder auch einfach ganz normale Männer sind. Der Aperol Spritz, er schweißt uns zusammen. Er macht uns zu einer Aperol Gesellschaft und wer will schon nicht Teil sein von dieser orangenen Sommerwelt?! Aperol geht immer. Denn egal ob mittags um 12 oder abends um 22 Uhr – man wird nicht schrägt angeschaut. Denn ein Spritz geht immer. Und selbst dann, wenn man ihn eigentlich gar nicht mag. Denn was man mag: Dazugehören zur Aperol Gesellschaft! Sonst wäre man ja wirklich ein Außenseiter. Und da muss nun manchmal gesellschaftliche Normen über den eigenen Geschmack stellen. Ja ihr habt richtig gelesen. Aperol Spritz ist eine gesellschaftliche Norm. Haltet euch dran oder nicht. Aber dann werdet ihr schon sehen, wo ihr stehen werdet… So better come to the Aperol side of life!



ADRESSE

Reichenbachstr. 22, 80469 München

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Glockenbach

ÖFFUNGSZEITEN

Di - Sa ab 17 Uhr

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Die unkomplizierte Tanzbar im Glockenbach

Ein Schiff ist gekommen – und zwar ein Piratenschiff. Direkt ins Glockenbachviertel. Das nennt sich Die Krake und brachte München mit seinem speziellen Charme endlich mal wieder eine gescheite Tanzbar. Was vor weit über einem Jahr eigentlich als Popup geplant war, wurde von den trink- und tanzfreudigen Münchnern so gut angenommen, dass beim Betreiber-Duo André Resch und Dominic Mölzl schnell der Entschluss feststand, der Krake ein permanentes Zuhause zu geben. Und weil die Beiden auch hinter der Eventagentur Wild Warehouse stecken, können wir seither in ihrer Bar neben guten Drinks ein so vielschichtiges Programm genießen, wie eine Krake Arme hat. 

Eine Bar, wo Menschen einfach zusammen trinken und tanzen
André Resch
Inhaber

Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake

Feiern wie in der Südsee

Genau dort in der Reichenbachstrasse, wo früher der K&K Klub und die Bar Reichenbach waren, ist im August 2018 Die Krake gestrandet. Und mehr als die Adresse haben diese Bars auch nicht gemein. Die Räume wurden neu gestaltet und der Name deutet es schon an: Hier sollt Ihr Euch fühlen, wie auf einem Schiff. Aber natürlich nicht wie auf dem Butterfahrtdampfer von Oma, sondern wie auf einem verruchten Piratenschiff in der Südsee: Im schummerigen Licht seht ihr viele Kerzen, überall dunkle Holzverkleidung und selbst Papageien und Palmen sind am Start. Und weil es sich unter Palmen besonders ausgelassen feiern lässt, könnt ihr in der Krake nicht nur fabelhaft exotische Drinks schlürfen und eine heiße Sohle aufs Schiffsparkett legen, sondern auch Bingo spielen, gute Musik hören und vor allem feiern – und zwar so, wie Ihr es wollt.


Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake

Jack Sparrow lädt ins Studio 54

Für wen ist Die Krake gemacht? Sie nimmt einfach jeden gern an Bord und in ihre Tentakeln. Das verrät uns Inhaber und Eventveranstalter André Resch, als wir ihn und seinen Geschäftspartner Dominic Mölzl in der Krake besuchen. So eine Art Studio 54 hätten die beiden vor Augen gehabt, als sie Die Krake planten. Eine Bar, wo Menschen einfach zusammen trinken und tanzen – ganz unabhängig davon, was sie sonst in ihrem Leben machen. Die Krake will kein Szene-Laden sein und ganz ohne verbissene Coolness oder großspurige Edel-Ausrichtung auskommen. Ein Plan, der aufzugehen scheint – mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht erzählt uns André, dass die Gäste, die der Krake die Ehre erweisen, in der Regel bunt zusammengewürfelt sind und abends ordentlich getanzt wird.


Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake

Der Sturm im Glas

Passend für eine Bar “für Jedermann”, die die Krake gerne sein will, bemühen sich André und Dominic, die Getränkepreise sehr fair zu kalkulieren. Natürlich trinkt man hier Rum. Aber eben nicht ausschließlich. Es gibt auch Drinks mit Gin, Whisky oder Wodka, sowie das klassische Helle und diverse Spritz-Getränke. Immer im Blick der beiden Betreiber: eine hohe Qualität der Spirituosen. Aus naheliegenden Gründen trinken die Gäste besonders gerne Rumdrinks. Longdrinks und Highballs, die pfiffige Namen wie „Perfect Storm“ tragen, kosten zum Beispiel 9,50 Euro, 0,4 Liter vom Paulaner Zwickl gibt’s für 3,50 Euro.


Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake

Die Krake tankt, tanzt & spielt Bingo

Wenn Ihr nur in Ruhe ein speziellen Drink trinken wollt, dann geht am Dienstag hin. Denn dann heißt es: Die Krake tankt. Cocktailmäßig empfehlen wir übrigens wärmstens den Mangojones. Donnerstags heißt es dann Bingo-Time. Warum sie das alte Spiel ausgegraben haben, wollen wir von André wissen. Und er gibt uns eine verblüffend überzeugende Antwort: „Das bringt einfach Spaß – und eine echt positive Energie in den Laden!“ Und falls Ihr ganz privat eine Feier mit bis 70 Lieblingsmenschen schmeißen wollt: Den versteckten Raum im hinteren Bereich könnt Ihr mieten. Den Fängen einer Krake zu erliegen war wohl nie angenehmer…