STADTTEIL

All over Minga

Was ein Cocktail über die Persönlichkeit aussagt

Genau wie unsere eigenständige (nicht wissenschaftlich fundierte) Studie über die verschiedenen Münchner Stadtteile und ihre Drinks, wollen wir uns nun ein zweites Mal etwas zu weit aus dem Fenster lehnen und mit unserem Neunmalklug-Wissen eine weitere These aufstellen: Anhand eines Drinks können wir eine komplette Persönlichkeit erkennen. Und wer es bis hierhin noch nicht erkannt hat, dem sagen wir es gerne persönlich: Dieser Text enthält eine Menge Sarkasmus, seid auf der Hut!

Wer trinkt eigentlich welchen Drink?
Wer trinkt eigentlich welchen Drink?
Wer trinkt eigentlich welchen Drink?

Mojito – der alte Hase unter den Drinks

Der Drink aus Rum, Zucker, Limettensaft und Soda ist wohl einer der Klassiker. Man kennt ihn und man weiß, was einen erwartet. Wie auch die 43-jährige Moni, die diesen Freitag mit ihren Mädels so richtig Gas geben will. Die Männer sind aus dem Haus, also warum nicht auch mal wieder richtig einen drauf machen? Um 19 Uhr trifft sich Moni mit ihren Mädels an der S-Bahn. Sabine hat für jeden einen kleinen Piccolo eingepackt. „Mensch, du bist ja verrückt!“, kichert Moni. In der Stadt angekommen steuern die Fünf das nächste Sausalitos an und bestellen sich jeweils einen Jumbo-Mojito. „Das kenne ich noch von früher – aus der Disko!“, schäkert Sabine mit dem Barkeeper. Beim Anstoßen bringt Moni einen kleinen Trinkspruch: „Mädels, auf uns. Wir sind fast 50 und fabulös!“ Auch wir sagen: Prost Moni!

Vodka Soda – Die Skinny Bitch unter den Drinks

Hand hoch, wer diesen Moment schon erlebt hat: Man will eigentlich ein bisschen auf seine Ernährung achten, weniger Süßkram essen und vor allem mal die pappigen Getränke weglassen. Aber Samstagabend in der Bar will man dann doch nicht an seinem Wasser nippen. Und dann gibt es immer diese eine Freundin, die freudenstrahlend von ihrer neusten Entdeckung berichtet (warum ist diese Entdeckung eigentlich jedes Mal wieder neu?!?). „Trink doch einfach einen Vodka Soda. Mit viel Limette drin schmeckst du den Vodka gar nicht mehr. Und der hat nur soooo wenig Kalorien. Ich trinke den immer! Er heißt ja nicht umsonst Skinny Bitch hihi.“ Wir kennen sie doch alle. Und wir geben es zu: Zu Zeiten einer Diät gehören wir absolut dazu, zu dieser unangenehmen Kategorie.

Negroni: Der Hipster unter den Drinks

Eine Bar mit Möbeln aus Paletten, einem leicht angetrunkenen DJ, der die alten Klassiker aus der Funk- und Discoszene neu belebt. Und das Publikum? Philosophiestudenten, Marketing-Asse und hier und da auch mal ein „cooler“ BWLer, der sich verlaufen hat. Eins haben sie jedoch alle gemeinsam. Sie schauen sich um und checken ab, was die anderen Gäste so trinken. Ohne jegliches Vorwissen geben sie beim Barkeeper folgende Bestellung auf: „Das selbe wie der da hat.“ Der Barkeeper schaut – nicht ganz grundlos – etwas skeptisch, aber macht sich trotzdem an den Drink. Drei Zutaten, alle drei mit Alkohol. „Prost, Buddy!“, ruft er über die Theke und schmunzelt etwas. Denn unser Neu-Hipster verzieht das Gesicht. „Ganz schön stark“, denkt er sich. Und deswegen trinkt er seinen Negroni aus, leckt sich ein bisschen zu oft über seinen Schnauzer, um diesen überraschend bitteren Geschmack loszuwerden. Aber so ist das eben mit den Modegetränken. Sie werden getrunken. Egal wie stark sie sind.


Wer trinkt eigentlich welchen Drink?
Wer trinkt eigentlich welchen Drink?
Wer trinkt eigentlich welchen Drink?

Mate Spaß: Das bessere Bull unter den Drinks

Nein, Spaß steht hier nicht für Drogen. Sondern viel mehr für Sekt. Denn Mate mit Sekt ist das absolute In-Getränk der letzten Sommer. Egal ob auf Festivals oder bei Open Airs – die Mate darf nicht fehlen. Mit ihrem leichten Koffeingehalt denkt der Trinkende nämlich, sie würde ihn durch den Tag pushen. Nachdem er bei der ersten Flasche noch nichts spürte (ja, Mate wird in Flaschen verkauft. Man muss abtrinken und bekommt den Alkohol oben drauf gekippt – auch Gläser sind mittlerweile anscheinend uncool), kauft er sich noch weitere. Nach der vierten bekommt er dann doch leichtes Herzrasen. Aber dann ist ja auch die Nacht da und es wird weitergetanzt. Mit seinen Freunden, alle in bunten Hemden, weißen Sneakern und mit Bauchtaschen und – auch bei Dunkelheit – einer Sonnenbrille. Weil es eben einfach der Style ist. Und weil Red Bull ja sowas von 2010 ist, wird es eben durch das Getränk auf Matebasis ersetzt. Man muss ja schließlich immer mit der Zeit gehen und darf nie aus der Mode kommen.

Long Island Ice Tea: der King der Drinks

Der Long Island Ice Tea ist gerade bei jüngeren Mädels besonders beliebt. Doch wir können noch tiefer gehen in unserem Persönlichkeitscheck. Die Clique um die 19-jährigen Abiturientinnen machen sich gerade schick, um ihren Abschluss zu feiern. Angesteuert wird die Bar, in die sie sich schon als Minderjährige immer mit dem Ausweis der großen Schwester reingeschmuggelt haben. Und zu trinken? Einen Long Island Ice Tea – aber einen Liter! Ja, es gibt wirklich Bars, die Cocktails in Maßkrügen wie auf der Wiesn verkaufen. Und ja, man bekommt schon nach einem üble Kopfschmerzen, weil einem nicht nur der Alkohol, sondern auch eine Menge schlecht verarbeiteter Zucker in den Kopf steigt. Aber ist ja egal, es geht um den Abend und nicht um den Morgen danach. Immerhin gibt es hier etwas zu feiern. Eines der Mädchen flirtet übrigens schon seit einigen Wochen mit dem Barkeeper (und denkt, dass sie damit die Einzige ist) – eine Runde Shots bekommen sie trotzdem auf’s Haus. Auf die Drinks, die wir lieben und den Kater, den wir kriegen!

Whiskey: Das Bier unter den Drinks

Männer trinken bekanntlich gerne Bier. Doch es gibt Bars, in denen ist es nicht angebracht, ein Bier zu trinken. Eventuell hat man dort auch ein Date und möchte sich von seiner kultivierten Seite zeigen. Also bestellen sich die werten Herren einen Whiskey auf Eis. „Ah, der ist besonders holzig, das liegt an der Reifung im Eichenfass.“, erklärt er der Herzdame in der Hoffnung, dass sie selbst keinen blassen Schimmer von der Reifung eines Whiskeys im Eichenfass hat. Doch er hat Glück, denn sie macht große Augen und entgegnet ihm überrascht: „Wow, du kennst dich ja ziemlich aus!“ Phu, das ging gerade nochmal gut. Die Frage war jetzt nur, wie weit er sich mit seiner erlogenen Expertise aus dem Fenster lehnen konnte, bevor es aufflog. Denn wir wissen ja alle: Eine Beziehung funktioniert am besten, wenn sie aus einem Netz aus kleinen Notlügen gesponnen wurde. Darauf nehmen wir erstmal einen Schluck Whiskey aus dem Eichenfass. Jahrgang 99 schmeckt am besten, das wissen wir ja schließlich alle.  

Aperol Spritz: Der Alltimer unter den Drinks

Und dann gibt es noch ihn. Den Drink, der uns alle verbindet. Egal ob wir Mittvierziger Monis, Skinny Bitches, Hipster, junge Mädels oder auch einfach ganz normale Männer sind. Der Aperol Spritz, er schweißt uns zusammen. Er macht uns zu einer Aperol Gesellschaft und wer will schon nicht Teil sein von dieser orangenen Sommerwelt?! Aperol geht immer. Denn egal ob mittags um 12 oder abends um 22 Uhr – man wird nicht schrägt angeschaut. Denn ein Spritz geht immer. Und selbst dann, wenn man ihn eigentlich gar nicht mag. Denn was man mag: Dazugehören zur Aperol Gesellschaft! Sonst wäre man ja wirklich ein Außenseiter. Und da muss nun manchmal gesellschaftliche Normen über den eigenen Geschmack stellen. Ja ihr habt richtig gelesen. Aperol Spritz ist eine gesellschaftliche Norm. Haltet euch dran oder nicht. Aber dann werdet ihr schon sehen, wo ihr stehen werdet… So better come to the Aperol side of life!



Haben die Piraten wirklich etwas damit zu tun?

Wer an Rum denkt, hat sicherlich zuerst Piraten, Freibeuter, eine offene See und karibische Inseln im Kopf. Nicht zuletzt durch viele Piratenfilme, wie Fluch der Karibik, wurde der Rum unauflösbar mit den Piraten verknüpft. Aber woher kommt der Rum eigentlich wirklich und haben die Piraten auch etwas mit der Entstehungsgeschichte zu tun? Wir verraten mal so viel: Dass sie ihn gerne getrunken haben, ist keine Erfindung der Filmindustrie.

Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?

Piraten oder doch eher die Royal Navy – wer war nun für den Rum zuständig?

Aus wirtschaftlichen Gründen wurden die östlichen Inseln der Karibik im 17. Jahrhundert kolonisiert und bepflanzt. Zu dieser Zeit beherrschten vor allem die Nationen Spanien und England die Weltmeere. Doch auch Piraten waren zu dieser Zeit auf dem offenen Meer unterwegs. Um die Arbeiter auf den kolonisierten Inseln vor Angriffen zu schützen, wurden bewaffnete Schiffe in die Region geschickt. Da es die meiste Zeit aber doch eher ruhig zu ging, mussten die Matrosen bei Laune gehalten werden. Daher wurde ihnen eine tägliche Wein- und Bierration versprochen. Wie die Wetterexperten unter euch sich sicherlich denken können: Die Wetterverhältnisse in der Karibik waren nicht geeignet für diese Getränke. Aber es kommt im Leben ja immer alles so, wie es kommen soll. Hier auch. In Form von Rum.


Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?

Von Süßspeisen zum Rum

Da in Europa die Nachfrage nach Zucker explodierte, gab es in der gesamten Karibik auf allen Inseln nicht nur Sand wie am Meer, sondern auch noch einige Zuckerrohr-Plantagen. Bis die Arbeiter vor Ort auf die Idee kamen, Alkohol zu destillieren, verging nicht viel Zeit. Aber: Die europäischen Großmächte verboten den Export des Alkohols. Und so häuften sich die Fässer auf den Inseln und zogen die Piraten an (also doch Piraten, wir wussten es doch). Trotzdem mussten die Fässer weg. Also fingen die Arbeiter an, die überschüssige Ware an die englische Marine zu verkaufen. Durch die militärische Präsenz wurde die Piratendichte kleiner und die Soldaten auf den Schiffen hatten endlich ein alkoholisches Getränk, das den Wetterverhältnissen trotzen konnte. Um 1650 rum ging es den Seemännern wirklich gut – ein halber Liter Rum gehörte immerhin zu ihrer Tagesration.


Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?

Ganz schön stark so ein täglicher Rum

Wer aber täglich 75 %igen Rum trinkt wie ein Feierabendbier, ist bald nicht mehr der beste Verteidiger einer Insel. Deshalb wurde der Rum verdünnt. Waren die Soldaten fleißig, bekamen sie zu ihrem Glas auch noch etwas Zucker und Zitronensaft und extra Rationen. Arbeiten wurde also in Rum ausgezahlt. Diese Tradition hielt sich lang, denn erst im Jahr 1970 wurde auf einem englischen Kriegsschiff das letzte Mal ein Glas ausgeschenkt. Wo genau der Rum aber seinen eigentlichen Ursprung hatte, ist gar nicht mehr genau nachzuvollziehen. Da Zuckerrohr mittlerweile überall in den Tropen angebaut wird, hat sich auch der Rum extrem verbreitet. Aber auch nicht tropische Staaten lassen jungen Alkohol nach Europa exportieren, um ihn hier reifen zu lassen. Je höher allerdings die Breitengrade, umso länger dauert die Reifung im Fass und hat dadurch auch oft einen anderen Geschmack. Aber so entwickelt sich eben alles weiter. Und wir denken, dass auch der europäische Rum den Piraten – und der Royal Navy – geschmeckt hätte. Einen von ihnen haben wir sogar für euch parat – einen Münchner Lokalpatrioten sozusagen. Kleiner Tipp: checkt doch mal unseren Shop aus.


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Classy Spirits # 1:
Die Entstehungsgeschichte der Trendspirituose Gin

Der Gin wurde, wie viele andere Alkoholsorten früher vorrangig als Medizin genutzt. Mittlerweile finden sie Verwendung in den wildesten und kreativsten Drinks nach Feierabend und lassen sich fruchtig, sauer, süß und total exotisch mixen. Eine Entstehungsgeschichte der wohl beliebtesten Spirituose – auf Wacholderbasis.

Der Gin: Der Aufstieg von Medizin zur Trendspirituose 

Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?

Wacholder als Arzneimittel

Der Gin ist überall für seine starke Wacholdernote bekannt, die den Grundstein der Spirituose bildet. Doch wer kam zum ersten Mal auf die Idee, diese Pflanzenbeere zu benutzen? Hierfür müssen wir uns bei dem niederländischen Professor Sylvius de Bouve bedanken, der bereits im 16. Jahrhundert Alkohol mit Wacholder versetze. Damals war es allerdings noch nicht zum reinen Trinkvergnügen gedacht, sondern sollte als Arznei helfen, den Harndrang zu fördern. Dieses Mittel taufte er auf den Namen Genever, vermutlich abgeleitet vom französischen Wort für Wacholder „Genièvre“. Doch wie wurde aus der Medizin dann Schnaps? Ganz klar ist es nicht, doch man munkelt.

In Amsterdam: von Genever zu Gin

1575 gründete Lucas Bols seine erste Brauerei in Amsterdam. Vermutungen zufolge basiert der Wacholderschnaps, der dort produziert wurde, auf dem Grundrezept von de Bouve. So nahm das Interesse in der Medizin immer mehr ab, erfreute sich jedoch immer größer werdenden Beliebtheit in der Brennerei. Die niederländischen Grenzen hatte Genever bis dato jedoch nicht überquert. Doch wie verteilte sich denn die Spirituose über die Welt und wurde zu dem Getränk, das wir heute trinken?


Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?

Durch den Krieg kam der Gin nach England

Im sogenannten holländisch-spanischen Krieg verbündeten sich Großbritannien mit den Niederlanden und Truppen kamen zur Unterstützung. Diese fanden besonderen Gefallen an der liquiden Wacholderbeere und nahmen sie mit nach Hause. Dort wurde der Name vereinfacht und in Gin abgeändert. Durch ein Importverbot für französische Ware mangelte es an Alternativen für Spirituosen und somit wurde durch das britische Parlament die Herstellung des Gins durch den „Distilling Act“ erleichtert. Somit durfte nun jeder Getreide destillieren, was die Produktion des Gins enorm steigerte. Auch eine Verzollung von Bier und anderen Spirituosen hatte zur Folge, dass viele einfach auf Gin umstiegen. Jedoch blieb das nicht ohne negative Nachwirkung.

Was harmoniert mit Wacholder?  

Im 18. Jahrhundert gab es den sogenannten „Gin Craze“, welche vor allem in der ärmeren Schicht ein Problem wurde. Alkoholsucht und Gewaltverbrechen waren die Folge. Daher wurde die Produktion des Gins durch Gesetze stark eingeschränkt. 1751 wurden Brauereien dazu verpflichtet, die Spirituose nur noch an Händler und Gaststätten zu verkaufen, die eine Lizenz für den Vertrieb hatten. 1832 wurde erstmals reiner Alkohol destilliert, und somit entstand auch der bekannte „London Dry Gin“. Über die Zeit wurden immer mehr Aromen entwickelt, die mit dem Wacholder harmonierten und somit eine neue Geschmackswelt des Gins ermöglichte. Doch nach wie vor gilt: Die Grundrezeptur des Gins ist der Wacholder. Nur trinken wir ihn heute eben nicht mehr, um unseren Harndrang zu unterstützen.


Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?

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Was braucht man alles in der Hausbar?

Letzte Woche haben wir die erste Hälfte unseres Hausbar Guides veröffentlicht. Nun solltet ihr also Gläser, Shaker, Rührlöffel und Messbecher besitzen. Super, und was machen wir nun damit? Keine Sorge, heute kümmern wir uns um den wichtigsten Teil – das flüssige Glück. Die Jungs von Shake & Stir haben eine portable Bar, mit der sie Events begießen – und sind damit für uns die perfekten Experten für Tipps & Tricks rund um das Mixen fabelhafter Drinks. Hier also der versprochene zweite Teil der Essentials für eure Bar zu Hause, mit der auch ihr in Zukunft Shake-König/innen werden könnt.

Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2

Zestenreißer / Schäler :

Nicht nur der Mund trinkt mit – sondern auch das Auge und die Nase. Deshalb ist die Dekoration eines Cocktails ebenso wichtig wie das Hinzufügen von ätherischen Ölen am Glasrand oder einfach im Cocktail. Damit das auch gut klappt benötigt man zwar etwas Übung, doch es ermöglicht euch die komplette Bandbreite an Geschmack – und Kreativität in eurer Hausbar.

Sirup – Zuckersirup (Simple Syrup)

Für Simple Syrup braucht ihr 300 ml Wasser und 300 g Zucker. Das lasst ihr zusammen in einem Topf auf 2/3 einkochen. Abgefüllt in einer sterilen Flasche hält sich der Sirup bis zu einem Jahr. Anhand von diesem rudimentären Sirup Rezept kann man viele weitere Sirups, Liköre etc. einfach selbst herstellen und abfüllen. Probiert euch einfach mal durch. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.


Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2

Gin

Gin ist heutzutage aus keiner Bar mehr wegzudenken. Das meistgetrunkene Destillat der British Navy schaffte es Ende des 18. Jahrhunderts sogar in die britische Oberschicht. Gefühlt jede Woche sprießt aktuell eine neue Kreation aus dem Gin-Kreativ-Pool – das liegt wohl daran, dass keine Spirituose so einen Hype wie das klare Destillat aus Getreide in den letzten Jahren erlebte. Der kleine Bruder des niederländischen Schnapses „Genever“, wird zusammen mit Gewürzen und Kräutern gebrannt. Bei klassischen Gin Sorten steht der Geschmack der Wacholderbeere stark im Vordergrund. Die strengsten Qualitätsreglementierungen besitzt übrigens ein „London Dry Gin“. Wir empfehlen einen klassischen Gin für Cocktails und einen ausgefallenen Gin für Longdrinks oder Highballs.

Brauner Rum (oder auch gelagerter Rum – jeder Rum ist erstmal weiß)

Brauner Rum ist aromatischer und lieblicher als sein helles Pendant. Nach der Destillation wird der Rum bis zu 30 Jahren in Holzfässern gelagert. In dieser Zeit zieht er Geschmack und Farbe aus den Dauben. Ein Durchschnittsrum lagert zwischen 3 und 7 Jahren in den hölzernen Fässern. Idealerweise behilft man sich für die Hausbar mit einem jüngeren Rum für Cocktail Klassiker wie Mojito oder Planter’s Punch und mit einem älteren Rum zum Mixen als Longdrink oder Highball.


Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2

Longdrink und Highball – was ist das überhaupt?

Nicht jeder Drink wird im selben Glas angerichtet. Denn je nach Geschmack kommen die Aromen besser zur Geltung. Auch beispielsweise die Eiswürfelzugabe hat Einfluss auf die Wahl eines Glases. Welche verschiedenen Gläser es gibt und welcher für welchen Drink zuständig ist, könnt ihr in unserem Artikel „Gläserkunde“ lesen. Wir würden euch raten – einmal alle zulegen. Sieht auch einfach am schönsten aus.

Obst und Gemüse

Nicht nur der Alkohol und die Gläser sind wichtig. Auch Obst und Gemüse geben eurem Drink den letzten Schliff und fügen eine gewisse Note im Geschmack hinzu. Nicht umsonst gibt es Gin Tonic je nach Zutaten entweder mit Gurke oder Zitrone. Essentials sind: Gurke, Zitrone, Orange, Minze, Ingwer und einige Beeren. Je nachdem, in welche Richtung euer Geschmack tendiert, solltet ihr hier immer etwas vor Ort haben.

Eiswürfel

Schon mal einen warmen Drink probiert? Eher nicht so lecker. Eiswürfel sind deswegen das Nonplusultra für einen guten Drink. Doch gibt es bei dem gefrorenen Wasser auch Unterschiede wie Tag und Nacht, – denn was auf keinen Fall passieren sollte: ein verwässerter Drink. Herkömmliche Eiswürfel tun natürlich für den privaten Gebrauch ihren Zweck, keine Frage. Wenn ihr jedoch absolute Kunstwerke in euren Drink hinzugeben wollt, solltet ihr die Eiswürfel von IceQube austesten. Wir haben uns die Manufaktur mal genauer angeschaut und waren eiskalt fasziniert.


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1 Buch, 13 Bars, 13 Drink-Erlebnisse: der delight guide

Kennt ihr dieses geheimnisvolle Gefühl, wenn ihr eine unbekannte Bar betretet? Eure Hand berührt die kühle Klinke der Tür, die andere Hand schiebt den schweren Vorhang zur Seite, der bei manchen Bars nicht nur Wärme, sondern auch diese intime Magie im Inneren hält. Langsam erreicht eure Ohren die Musik, gemischt mit fremden Stimmen. Und dann seht ihr sie, in all ihrer Besonderheit: die Details der Einrichtung, das indirekt gesetzte Licht, die vielen unterschiedlichen Typen von Menschen. Die Barkeeper, die hinter’m Tresen voller Passion ihre flüssigen Kunstwerke kredenzen. Wenn ihr dieses Gefühl kennt, solltet ihr unbedingt den delight guide euer Eigen nennen. Wenn nicht, dann erst recht! Denn so klein das Buch auch ist, es öffnet euch nicht nur eine, sondern gleich 13 Türen in die wunderbare Welt der Münchner Barkultur – persönlich und geschmacklich.

Der delight guide
Der delight guide
Der delight guide

Die Bar: Kein Ort, sondern ein Gefühl

Wer die Bars einer Stadt kennt, der weiß wie sie tickt. Man könnte sagen: Er kennt ihre DNA. Was wir persönlich so sehr an einer Bar lieben? Sie ist immer auch ein Mikrokosmos für sich. Ein Ort, der Sehnsüchte und kollektive Mythenbildung hervorbringt. Der elegante, aber tödliche Gentlemanspion, die verruchte Schöne, der extrovertierte Musiker, der souveräne Bartender, der den Geschichten seiner Gäste mit stillschweigender Anteilnahme lauscht. Sie alle haben wir im Kopf, wenn wir an Bars denken. Und wir denken an wunderbare Abende, an denen wir die Zeit vergessen, das mondäne Treiben beobachten, uns den liquiden Verführungen hingeben und so richtig versacken. Gefangen in einem freiwilligen Gefängnis, das angenehmer nicht sein könnte. Gestrandet an einer samtig-weichen Insel der Genüsse.

Aufhören zu suchen, lieber gleich entdecken – mit dem delight guide

München hat lauter solche einzigartige Bars, hinter deren Tresen große Talente darauf warten, euch mit ihren kreativen und detailverliebten Visitenkarten zu verwöhnen. Damit ihr all diese Orte und Menschen im großen Fundus der Möglichkeiten nicht erst mühselig aufspüren müsst, sondern direkt loslegen könnt mit dem Entdecken, präsentiert euch der delight guide eine wunderbare Selektion an Highlights. Und hat zudem schon vorab einen Deal für euch eingetütet…


Der delight guide
Der delight guide
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Bars geschmacklich erleben – mit einem Drink on the house durch den delight guide

Jeder Buchinhaber bekommt in jeder der vorgestellten Bars einen Signature Drink aufs Haus serviert. Der delight guide will euch aber nicht nur zum Probieren einladen. Er will euch auch dazu einladen, nicht nur Augen, Ohren und Mund, sondern auch das Herz zu öffnen. Dann kann selbst der größte Connaisseur einer gastronomieverwöhnten Stadt wie München noch liquide Abenteuer erleben. Auf dass das Entdecken nie aufhört!



ADRESSE

Gewerbestraße 16, 85241 Hebertshausen

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Dachau

ÖFFUNGSZEITEN

Montag – Samstag, 10.00 – 18:00 Uhr

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Lupenreines Drink-Upgrade mit IceQube

Jahrelang hat Misel Bosancic selbst hinter der Bar gearbeitet. Mittlerweile hat er sein Expertenwissen als Barmann in sein eigenes Unternehmen gegossen: er produziert Eis für Bars und Eventveranstalter, das uns zum Schmelzen bringt. Denn: Misels Eis ist nicht einfach gefrorenes Wasser, es ist ein glasklares Premiumprodukt, das die Glasinhalte aufwertet, die es kühlt. Wir haben ihn in seinen heiligen IceQube Eishallen besucht und uns die kühle Magie mal genauer angeschaut. So viel vorweg: Es war nicht nur kalt, sondern auch ziemlich beeindruckend. 

Premium Eis von IceQube
Premium Eis von IceQube
Premium Eis von IceQube

Trinkerlebnis durch Eis

Innerhalb von rund 20 Jahren hinter der Bar hat Misel sehr viel Erfahrung in der Barszene gesammelt. Was ihm immer wieder gestört hat: Verwässerte Drinks. „Dabei gehört der Eiswürfel zu der Grundkonzept eines Drinks dazu“, erklärt uns Misel. Primär geht es bei dem Eis natürlich darum, das Getränk zu kühlen. Doch auch das Trinkerlebnis kann durch das richtige Eis verändert werden. „Ein guter Bartender möchte seinen Drink präsentieren und die Qualität bis zum letzten Schluck gewährleisten können. Ein Koch würde ein Filetsteak ja auch nicht auf einem Pappteller servieren.“ Durch den Vergleich des Eismanns Misel wird deutlich, wie viel Qualität hinter Premium Bars und Premium Drinks steckt. Doch in vielen Bars gibt es trotzdem Eiswürfel aus Massenproduktion. Davon wollte Misel sich abheben und entwickelt deswegen mit IceQube seit Anfang 2019 reinstes und individuelles Premium Eis aus Handarbeit.

Maßgeschneidertes Eis für jeden Anlass

Die Idee entstand allerdings schon vor rund sechs Jahren – in einer Bar in London. „Ich habe, wie immer, einen Old Fashioned getrunken. Mehr als einen soliden Drink habe ich nicht erwartet. Aber als ich den glasklaren Eiswürfel gesehen hab, war ich hin und weg. Ich habe den Drink schnell ausgetrunken, das Eis aus dem Glas geholt und meine Begleitung und ich haben bestimmt eine halbe Stunde über diesen Würfel geredet.“ Das war sie also, die Geburtsstunde von IceQube. Mittlerweile kommen Barkeeper aus anderen Städten in die Münchner Bars, die Misel mit seinem Eis versorgt – nur um sich die kühle Kunst im Glas anzusehen. Das freut ihn besonders: „Es ist schön, dass unser Produkt so viel Anklang findet. Mein Ziel ist es, das Niveau der Trinkkultur anzuheben. Für jeden Barkeeper ist das Eis eine der wichtigsten Zutaten in einem Drink. Und ich verbinde Qualität und Optik miteinander – in jeder Form und auch maßgeschneidert.“ Maßgeschneidertes Eis? Wie geht das denn? Nach dem Besuch in Eispalast von IceQube verstehen wir es. Denn hier wird mit Maßband und Hacke gearbeitet, nicht mit großen Maschinen. Aus diesem Grund kann IceQube nicht nur herkömmliche Eiswürfel anbieten, sondern auch Icesticks, Kugeln oder sogar 3D-Formen wie z.B. Eifelturm. „Ein Branding auf einem Eiswürfel ist auch spannend. Auch als Marketingstrategie ist das gut, der Gast sieht das Logo ja bei jedem Schluck.“


Premium Eis von IceQube
Premium Eis von IceQube
Premium Eis von IceQube

Echte Präzisionsarbeit

In München beliefert Misel schon viele namhafte Bars, Großveranstaltungen und Caterings. Doch warum findet das Thema Eis gerade so einen großen Anklang? Misel hat auch hier eine Antwort parat. „In München zum Beispiel ändert sich gerade die Trinkkultur immens. Früher gab es nur ein paar Cocktails. Mojito, Caipi, Sex on the Beach und fertig. Heute wird immer mehr Wert auf Premium Qualität gelegt und jede Bar entwickelt eigene Signature Cocktails. Dadurch werden Drinks auch immer einzigartiger und individueller. So steigt auch die Nachfrage nach individuellem und gutem Eis, das nicht schon im Shaker verwässert.“ Der perfekte Drink liegt bei einer Temperatur von sechs Grad plus. Um diese Temperatur möglichst lange zu halten, muss der Eiswürfel dicht sein. Aber auch die Optik spielt dabei eine Rolle und sorgt für ein noch schöneres Drinkerlebnis. Deshalb konzipiert Misel mit seinen Kunden für jedes Glas verschiedene Eiswürfel. „Das Zusammenspiel ist wichtig. Der Eiswürfel muss in das Glas und zum Getränk passen. Am Anfang ist das eine Millimeterarbeit, an jedes Glas angepasst.“ Ein Handwerk, das also schon fast das Ording “Kunst” verdient hat.

Die Klarheit kommt aus der Natur

Misels Technik wird natürlich für immer ein Betriebsgeheimnis bleiben. Aber eine Frage beantwortet er uns dann doch: Wie schafft man es, dass 150 Kilo schwere Eisblöcke so klar sind, dass man hindurchschauen kann? „Die Klarheit kommt aus der Natur. Eiszapfen sind ja auch durchsichtig. Das Wasser muss ständig zirkulieren und darf nur von einer Seite gekühlt werden. Es dauert drei Tage, bis so ein Eisblock komplett gefroren ist. Aber nur so kann er klar und rein bleiben.“ Auch eine Filteranlage sei wichtig, um aus dem Leitungswasser jeglichen Schmutz zu entfernen. Das sehr reine Münchner Leitungswasser sei besonders gut geeignet, so Misel. Trotzdem lässt er seine Würfel immer wieder in einem Labor testen. Sobald die Blöcke aus dem Gefrierer kommen, beginnt die Handarbeit. Die Formen werden entweder durch Schneiden oder durch bestimmte Auftauverfahren gewonnen. “Das richtige Auftauen ist ein wichtiger Schritt, denn bei zu großem Temperaturunterschied bricht der Eiswürfel und zerspringt innerlich.” Echte Präzisionsarbeit also.

Der Ice-Guy 

„Ein wirklich guter Barkeeper packt deswegen den Eiswürfel zuerst in ein Glas und lässt ihn 60 Sekunden antauen, bevor er das Getränk hinzu gießt.“ Bei genau diesen Barkeepern hat Misel übrigens schon einen Spitznamen: Der Ice-Guy. Für ihn ist der Job in Selbstständigkeit absolute Leidenschaft. „Mein Ziel ist es, dass jeder Gedanke an Eiswürfel sofort mit IceQube verbunden wird.“ Doch Misel geht nicht auf Masse. Er will ein gehobenes Produkt für die gehobene Gastronomie produzieren. Wir würden mal behaupten, er ist auf einem guten Weg, mit seinem Produkt in aller Munde zu sein. Und bis es soweit ist, besuchen wir Münchner Bars wie die Zephyr, Herzog oder Kubaschewski Bar und genießen Premium Drinks mit Premium Eis von IceQube.


Premium Eis von IceQube
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ADRESSE

Landsberger Straße 68, 80339 München

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Schwanthalerhöhe

ÖFFUNGSZEITEN

So-Do 12 bis 2 Uhr,
Fr & Sa 12 bis 3 Uhr

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Kreative Drink-Highlights zur japanischen Fusion-Kitchen

Das Izakaya im Roomers Hotel bietet seit 2017 nicht nur feinstes asiatisches Fusion-Food, sondern auch das Beste aus der Welt der Cocktails. An der 360-Grad-Bar aus schwarzem Holz arbeiten Barchefin Christina Beck und ihr Team sieben Tage die Woche in der Roomers Bar. Das ist ein großer Kraftakt, der zugleich die Kreativität herausfordert. Trotzdem schaffen sie es, regelmäßig eine neue Barkarte zu kreieren und ihren Gästen Tag für Tag ein zweites Zuhause zu bieten.

Man muss Gastgeber sein, kreativ und wirklich für seinen Beruf brennen
Christina BeckBarchefin

Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya

Streit, Tränen, Glücksmomente – in einer Bar kann alles passieren

Betritt man das Izakaya, fällt einem zuerst die Roomers Bar auf. Sie steht frei im Raum, strahlt schwarz zwischen den hellen Holzbalken hervor und ist prall gefüllt. Das Team dahinter weiß zu überzeugen. Barchefin Christina ist es besonders wichtig, dass die Stimmung stimmt. Schön ist auch zu sehen, dass diese Bar kein reines Männergebiet ist. Doch was bedeutet es überhaupt, Barkeeper zu sein? „Man muss Gastgeber sein, kreativ und wirklich für seinen Beruf brennen. In einer Bar führt man ganz andere Gespräche als in einem Restaurant. Es ist viel persönlicher und man hat mehr Zeit für den Gast. Jeder Gast hat ein anderes Bedürfnis, dafür muss man ein Gefühl entwickeln. Man ist schon eine Art Psychologe, das stimmt schon“, erklärt Christina. Streit, Tränen, Glücksmomente – all das teilt sie mit ihren Gästen. Die Barchefin legt mit ihrem Team sehr viel Wert darauf, dass jeder mit einem guten Gefühl nach Hause geht und sich denkt: „Ich hatte einen rundum gelungenen Abend.“

„Eine Frau hinter der Bar ist sehr ästhetisch“

Für das positive Gefühl sind vor allem die Mitarbeiter verantwortlich: „Ich versuche immer, hinter der Bar Männer und Frauen zu vermischen. Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen. Der eine kann super Mixen, der andere ist der perfekte Gastgeber. So ergibt es einfach das beste Gesamtbild“, erzählt die Barchefin. Uns gefällt es sehr, hier so viele weibliche Gesichter zu sehen, Christina sieht das ähnlich: „Eine Frau hinter der Bar ist etwas unglaublich Ästhetisches. Ich schaue einer Frau wahnsinnig gerne beim Mixen zu. Denn das kann sie genau so gut wie ein Mann.“ Als sie uns erzählt, dass die Konstellation hinter der Bar so schon seit mehr als anderthalb Jahren besteht, wird sie etwas nostalgisch. Christina als Barchefinin in der Roomers Bar ist sehr darauf bedacht, dass das Teamwork einwandfrei funktioniert: „Auch ein kurzes Zusammensitzen nach der Schicht ist mir wichtig, so können wir direkt über alles sprechen und uns als Team stetig verbessern. Das ist nicht nur für die Bar ganz wichtig, sondern auch für die Stimmung des Teams.“ Denn die Stimmung des Teams spürt man schließlich auch als Gast.


Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya

Herzblut und Empathie sind unerlässlich für den Job als Barkeeper, wie in der Roomers Bar

Doch wie schaffen es die Jungs und Mädels eigentlich, uns einen angenehmen und schönen Abend zu bereiten? „Wir versuchen, immer das Gespräch mit dem Gast zu suchen. Denn Gespräche sind das A und O. Auch, wenn der Drink mal nicht den Erwartungen entsprochen hat oder der Gast privaten Stress hatte – wenn wir das zwischenmenschlich wettmachen, ist der Abend eigentlich gerettet“, erklärt die Barchefin. Dafür brauche es Herzblut und Empathie. „Eine Fähigkeit, die meiner Meinung nach jeder Gastronom haben sollte. Das Ziel ist immer: Dem Gast etwas zu präsentieren, was er liebt, was ihm schmeckt und was er nicht vergisst.“ Jede Bar hat einen anderen Anspruch und ein anderes Konzept. Sich also mit anderen Bars zu vergleichen und darüber zu urteilen, wie andere das machen, ergibt für Christina wenig Sinn. Überall liegt der Fokus auf anderen Dingen. Die Roomers Bar im Izakaya setzt unter anderem auf hochwertige asiatische Spirits, aber auch populäre Classics bis hin zu Rezepten, mit denen sie sich auf komplett neues Drink-Terrain wagen. Doch wie entsteht so ein Kunstwerk im Glas eigentlich? Und wie beeinflussen Trends die Rezepturen?

Roomers Bar: the sky is the limit 

„Jedes Jahr ist etwas anderes angesagt: Der Gin ist ein Dauerbrenner. Die letzten Jahre waren auch Tequila und Mezcal ein großes Thema.“ In der Roomers Bar im Izakaya geht Christina deshalb mit ihrem ganzen Team regelmäßig das komplette Sortiment durch. Viele Spirituosenhersteller stellen sich gezielt vor, beratschlagt wird immer im ganzen Team. Und wie verrückt darf man dann sein bei der Kreation von Drinks? Wenn es nach Christina geht, gibt es keine Vorgaben. „The sky is the limit. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt ein Limit gibt. Primär geht es darum, dass der Gast einen Drink bekommt, der ihn so flasht, dass er ihn nie vergisst – ob es da dann tatsächlich No-Gos gibt? Ich würde sagen, nein. Zu crazy gibt es für mich nicht. Es muss einfach schmecken!“ Auf der Karte von 2019 gab es in der Roomers Bar zum Beispiel einen Cocktail mit fermentierter Paprika und Süßholz. „Wenige Gäste trauen sich im ersten Moment ran, aber haben sie solch außergewöhnliche Drinks erst mal probiert, sagen sie nur: ‚Wow, will ich nochmal haben!’“ In diesem Jahr arbeitet das Team deshalb unter anderem mit Kefir. Auch alkoholfreie Drinks liegen immer mehr im Trend. Die sogenannten Virgin Drinks werden heute viel weniger belächelt als früher. Christina ist da gleicher Meinung: „Jede Bar sollte etwas Alkoholfreies anbieten. Denn auch Leute, die gar keinen Alkohol trinken oder nur an diesem Abend nicht, sollten genauso abgeholt und verwöhnt werden, wie Gäste, die Alkohol trinken.“


Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya

München als Bar-Vorreiter in Deutschland?

Neue Drink-Kreationen hören – gerade in einer Stadt wie München mit einer unglaublich hohen Bardichte – nie auf. Wir fragen uns, wie man es schafft, immer wieder aufs Neue kreativ zu sein? „Jährlich kreieren wir eine neue Barkarte mit 18 neuen Drinks. Jedes Mal fragen wir uns, ob wir die letzte Karte toppen können. Es ist ein sehr langwieriger Prozess, aber als Team schaffen wir es – toi, toi, toi – immer wieder. Jeder bringt seine Ideen ein und an den Grundrezepten feilen wir dann zusammen. Und genau das ist auch das Spannende.“ Doch wie trendy ist München in Sachen Barkultur? „Ich würde fast sagen, dass wir Vorreiter in Deutschland sind, was die Bars angeht. Klar, auch beispielsweise in Berlin gibt es hippe Bars. Aber diesen Anspruch an Qualität und die extreme Bardichte, das gibt es eigentlich sonst nirgendwo in Deutschland. Angeführt vom legendären Schumann’s.“

Ein zweites Zuhause für die Gäste – so soll es bleiben in der Roomers Bar

Ob es einen Masterplan gibt, die Roomers Bar im Izakaya auch zur Münchner Legende zu machen, wollen wir wissen. „Klar, jede Bar will irgendwo die beste Bar sein. Aber für uns ist es einfach wichtig, dass der Gast einen rundum guten Abend hat und deshalb wiederkommt”, sagt Christina. Dass die Bar erfolgreich ist, das Team bestehen bleibt und die Atmosphäre weiterhin so heimelig bleibt – auch das ist der Barchefin wichtig. „Das größte Kompliment als Bar ist es, wenn Gäste uns während der Corona-Zeit geschrieben haben ‚Wir vermissen es, bei euch an der Bar zu sitzen‘ – Genau das wollen wir so beibehalten.“



ADRESSE

Bayerstraße 12, 80335 München

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Altstadt

ÖFFUNGSZEITEN

So -Do 8 bis 1 Uhr,
Fr & Sa 8 bis 2 Uhr

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Französische Revolution im Herzen Münchens

„Parlez-vous francais?“ „Äh, no, mi scusi!“ Mei, des macht aber nix – in der international angehauchten ISArBAR, die ihren Platz in den heiligen Hallen der französischen Hotelkette Sofitel gefunden hat, versteht man glücklicherweise auch den bayerischen Dialekt ganz einwandfrei. Bar-Manager Alexander Vujin und sein anspruchsvolles Team versetzen jeden Schluck liquide gewordener Euphorie mit einem Hauch Reiselust und machen dem Gefühl „in Bayern dahoam, in der Welt zuhause“ alle Ehre.

Inspiriert durch die romantische Kultur der Grande Nation

Die ISArBAR
Die ISArBAR
Die ISArBAR

Verwechslungsgefahr ausgeschlossen

Zugegeben: Liest man den Namen der mondänen Location “ISArBar” zum ersten Mal, mag der Gedanke an eine urige Boazn nicht allzu weit sein. Die Isar steht schließlich mindestens so sehr für München, wie Viktualienmarkt & Co: Sie ist die pulsierende Glücksader, die sich durch unsere Stadt schlängelt; die Einheimische und Touristen gleichermaßen mit ihrem Anblick verzaubert – und die einer der meist gefeierten Treffpunkte für die unterschiedlichen Charaktere unserer Stadt ist. Auf letzteres hat auch die gleichnamige Bar gute Chancen, denn bei der Auswahl des Interieurs bewies der Designer jede Menge Köpfchen: Der dunkle Boden symbolisiert das mystische Flussbett; das prächtige Mosaik an der Wand stellt das Glitzern der Wasseroberfläche da und gekrönt wird die Kreation von der goldenen Decke, die für die strahlende Sonne steht. Noch Fragen zur Namensfindung ISArBar? Dachten wir uns.


Die ISArBAR
Die ISArBAR
Die ISArBAR

Coup de foudre – Liebe auf den ersten Blick in der ISArBar

Der gebürtige Slowenier hat vor noch gar nicht allzu langer Zeit das Ruder – oder in diesem Fall den Cocktailshaker – in der weltoffenen Lokalität übernommen, strahlt aber mindestens so sehr wie unser Lieblingsfluss, wenn er von den mondialen Einflüssen in den Gläsern seiner vielfältigen Gäste spricht: Inspiriert durch die romantische Kultur der Grande Nation setzen die Drink-Experten in der ISArBar vor allem auf klassische Spirituosen aus unserem französischsprachigen Nachbarland und komplementieren sie mit ausgefallenen Zutaten. Wer also zum Beispiel eine Blume in seinem Drink findet – ja, das gehört so!


Die ISArBAR
Die ISArBAR
Die ISArBAR

Von Mexico nach Asien – alles in der ISArBar

Ihr seid nicht unbedingt Fan von intensivem Armagnac oder dem klassischen apfellastigen Calvados? Kein Problem: Da wir uns ja hier in einer Hotelbar befinden, ist Alexander natürlich auf alle möglichen Geschmäcker vorbereitet. Die Südamerikaner fühlen sich Zuhause, wenn sie den „Mexican Brain“ serviert bekommen (ein Zusammenspiel aus Tequila Mezcal und fruchtigen Himbeeren); der Asiate bestellt sich eine Geschmacksexplosion, die dank japanischem Whiskey liebevoll „Hierosyhma Mule“ betitelt wurde und der Bayer lässt sich den „Bavarian Tiki“ inklusive Gin, süßem Senf und Brezenchips auf der Zunge zergehen. Jaja, andere Länder – andere Sitten.


Die ISArBAR
Die ISArBAR
Die ISArBAR

La vie est belle

Auch auf der Speisekarte herrscht durchdachtes Durcheinander: Hungrige Gäste können sich von obligatorischen Caesar Salad über spanische Tapas bis hin zu exquisitem Steak Frites alles bestellen, wonach ihnen der Gaumen lüstet. Auch wenn mal etwas nicht auf der Karte steht – hier findet man für jeden Wunsch eine formidable Lösung. Ebenso formidable: Die Veranstaltungen, die regelmäßig in der très chicen Bar stattfinden. Mon dieu! Wir wissen gar nicht wohin mit unserer Begeisterung über die faszinierende Addition in Münchens Barkultur. Was wir aber wissen: Da müssen wir hin. Und zwar öfters – damit uns keiner der fast schon dekadent dekorierten Drinks entgeht.



ADRESSE

Reichenbachstr. 22, 80469 München

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Glockenbach

ÖFFUNGSZEITEN

Di - Sa ab 17 Uhr

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Die unkomplizierte Tanzbar im Glockenbach

Ein Schiff ist gekommen – und zwar ein Piratenschiff. Direkt ins Glockenbachviertel. Das nennt sich Die Krake und brachte München mit seinem speziellen Charme endlich mal wieder eine gescheite Tanzbar. Was vor weit über einem Jahr eigentlich als Popup geplant war, wurde von den trink- und tanzfreudigen Münchnern so gut angenommen, dass beim Betreiber-Duo André Resch und Dominic Mölzl schnell der Entschluss feststand, der Krake ein permanentes Zuhause zu geben. Und weil die Beiden auch hinter der Eventagentur Wild Warehouse stecken, können wir seither in ihrer Bar neben guten Drinks ein so vielschichtiges Programm genießen, wie eine Krake Arme hat. 

Eine Bar, wo Menschen einfach zusammen trinken und tanzen
André Resch
Inhaber

Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake

Feiern wie in der Südsee

Genau dort in der Reichenbachstrasse, wo früher der K&K Klub und die Bar Reichenbach waren, ist im August 2018 Die Krake gestrandet. Und mehr als die Adresse haben diese Bars auch nicht gemein. Die Räume wurden neu gestaltet und der Name deutet es schon an: Hier sollt Ihr Euch fühlen, wie auf einem Schiff. Aber natürlich nicht wie auf dem Butterfahrtdampfer von Oma, sondern wie auf einem verruchten Piratenschiff in der Südsee: Im schummerigen Licht seht ihr viele Kerzen, überall dunkle Holzverkleidung und selbst Papageien und Palmen sind am Start. Und weil es sich unter Palmen besonders ausgelassen feiern lässt, könnt ihr in der Krake nicht nur fabelhaft exotische Drinks schlürfen und eine heiße Sohle aufs Schiffsparkett legen, sondern auch Bingo spielen, gute Musik hören und vor allem feiern – und zwar so, wie Ihr es wollt.


Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake

Jack Sparrow lädt ins Studio 54

Für wen ist Die Krake gemacht? Sie nimmt einfach jeden gern an Bord und in ihre Tentakeln. Das verrät uns Inhaber und Eventveranstalter André Resch, als wir ihn und seinen Geschäftspartner Dominic Mölzl in der Krake besuchen. So eine Art Studio 54 hätten die beiden vor Augen gehabt, als sie Die Krake planten. Eine Bar, wo Menschen einfach zusammen trinken und tanzen – ganz unabhängig davon, was sie sonst in ihrem Leben machen. Die Krake will kein Szene-Laden sein und ganz ohne verbissene Coolness oder großspurige Edel-Ausrichtung auskommen. Ein Plan, der aufzugehen scheint – mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht erzählt uns André, dass die Gäste, die der Krake die Ehre erweisen, in der Regel bunt zusammengewürfelt sind und abends ordentlich getanzt wird.


Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake

Der Sturm im Glas

Passend für eine Bar “für Jedermann”, die die Krake gerne sein will, bemühen sich André und Dominic, die Getränkepreise sehr fair zu kalkulieren. Natürlich trinkt man hier Rum. Aber eben nicht ausschließlich. Es gibt auch Drinks mit Gin, Whisky oder Wodka, sowie das klassische Helle und diverse Spritz-Getränke. Immer im Blick der beiden Betreiber: eine hohe Qualität der Spirituosen. Aus naheliegenden Gründen trinken die Gäste besonders gerne Rumdrinks. Longdrinks und Highballs, die pfiffige Namen wie „Perfect Storm“ tragen, kosten zum Beispiel 9,50 Euro, 0,4 Liter vom Paulaner Zwickl gibt’s für 3,50 Euro.


Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake
Auf 'nen Drink in die Krake

Die Krake tankt, tanzt & spielt Bingo

Wenn Ihr nur in Ruhe ein speziellen Drink trinken wollt, dann geht am Dienstag hin. Denn dann heißt es: Die Krake tankt. Cocktailmäßig empfehlen wir übrigens wärmstens den Mangojones. Donnerstags heißt es dann Bingo-Time. Warum sie das alte Spiel ausgegraben haben, wollen wir von André wissen. Und er gibt uns eine verblüffend überzeugende Antwort: „Das bringt einfach Spaß – und eine echt positive Energie in den Laden!“ Und falls Ihr ganz privat eine Feier mit bis 70 Lieblingsmenschen schmeißen wollt: Den versteckten Raum im hinteren Bereich könnt Ihr mieten. Den Fängen einer Krake zu erliegen war wohl nie angenehmer…



ADRESSE

Buttermelcherstraße 9, 80469 München

STADTTEIL

Altstadt

ÖFFUNGSZEITEN

Mo-Sa 18 bis 2 Uhr

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AFTER-WORK A LA KINLY

Werden wir von Fremden nach einer Barempfehlung gefragt, antworten wir gerne: die Ménage Bar. Selbst wenn wir die hochprozentigen und atmosphärischen Vorlieben unseres Gegenübers nicht kennen: die Kinly Boys enttäuschen niemanden. Drinkzubereitung wird in der kleinen, aber feinen Spirituosenküche zelebriert, die Extrakte in hölzernem Surrounding selbst hergestellt und das Eis hat es auch in sich. Großmutters Haushaltstricks lassen grüßen!

Die Ménage Bar – Cheers to the Kinly Boys!

Theaterbücher im Regal, quietschpinke Buchstaben an der Wand und Pflanzenkübel, die von der Decke hängen: Beim Betreten der neuen Szene-Bar fällt sofort auf, dass der Laden der Kinly Boys definitiv das Zeug hat, das neue After-Work-Juwel im Glockenbach zu werden. Um die Atmosphäre und die Drinks kurz und knackig zu beschreiben: New York lässt grüßen!

Eins zu null für die Gastro

Eigentlich wollte Johannes Möhring was ganz anderes machen in seinem Leben – schließlich steht das Lehrbuch „Ästhetik des Performativen“ von Erika Fischer-Lichte ja nicht umsonst neben Grey Goose, Gordon’s & Co. „Jaja, da musste sich jeder Theaterwissenschafts-Student mal durchquälen“, erzählt er uns lachend, während er gerade noch dabei ist, den gestrigen Abend aus der Bar zu moppen. Tja, und dann ist halt doch alles ganz anders gelaufen, wie eigentlich gedacht: Um seinen Speiseplan nicht gänzlich studentisch auf Spaghetti mit Tomatensoße umzustellen, hat er sich mit Gelegenheitsjobs in der Gastro über Wasser gehalten und ist da jetzt irgendwie hängen geblieben. Glück für uns – sonst gäb’s ja jetzt keine Ménage Bar.

The meaning of KB 

Die Kinly Boys – dazu gehört natürlich auch noch der zweite Boy: René Soffner. Die Jungs sind seit über 10 Jahren befreundet und haben beide reichlich Erfahrung im Nachtleben gesammelt. René wohnt eigentlich in Frankfurt und hat da ein Auge auf sein erstes Baby, die Kinly Bar. Mit viel Herzblut, Kreativität und harter Arbeit hat er aus dem Kellerloch im verrufenen Frankfurter Bahnhofsviertel eine Bar gemacht, die zuletzt sogar für den „Tales of the Cocktail“ nominiert wurde. Beeindruckt von so viel Tatendrang, hat Johannes nicht lange gezögert als Renés bisheriger Partner den Cocktailshaker geschmissen hat und ist letzten Sommer Teilhaber der Kinly Bar geworden.

DIE HÖCHSTE FORM DER INDIVIDUALITÄT IST DIE KREATIVITÄT

Gerhard Uhlenbruck

Die Ménage Bar
Die Ménage Bar
Die Ménage Bar

Was du heute kannst besorgen… 

… das verschiebe nicht auf morgen! Den Wunsch „irgendwann mal eine Bar in München aufzumachen“ fest im Hinterkopf, fiel den beiden keine drei Monate später die ideale Location in der Buttermelcherstraße nahezu direkt vor die Füße. (Also wer auch immer da oben Bars fallen lässt – wir würden auch eine nehmen!) Während die beiden jedoch selbst ziemlich skeptisch waren, ob das jetzt nicht vielleicht doch ein Fünkchen zu flott geht, wurden sie von ihren liebsten Mitmenschen ermutigt, das Risiko einzugehen und hatten bereits am 1. November 2018 den Schlüssel zu ihrem wahr gewordenen Wunschtraum in der Hand.

Das konzeptlose Interieur-Konzept

Und dann musste auf einmal alles ganz schnell gehen: Es wurde gestrichen, improvisiert und geschreinert. Innerlich dankt Johannes immer noch der Partnerwahl seiner Schwester – die hat sich nämlich einen Schreinermeister geangelt, der innerhalb von kürzester Zeit die Sitzbänke, den imposanten Tresen sowie das Ménage Schild an der Außenwand zusammengetüftelt hat. Ob dunkelgrün allerdings wirklich eine kluge Wandfarbe ist, die Cordstühle nicht altbacken aussehen und das KB an der Wand nicht doch viel zu grell ist ­– für solche Gedanken blieb keine Zeit. Wir finden: Genau das macht den zeitgemäßen Charakter und den kompromisslosen Charme der jungen Trendlocation aus.

Rotations-was?

Und im Trend sind sie wirklich – wenn nicht sogar dem Trend voraus. Immerhin beweist unter anderem der gewagte „King Clear“ aus redestilliertem Erdnussbutter-Bourbon, herbem Tequila, exotischem Pandan-Sirup, frischem Zitronensaft und einem Hauch Salzlösung, dass man hier gerne mit detailverliebter Raffinesse experimentiert. Und auch die riesigen Weckgläser, die uns dunkel an kindliche Ausflüge in Omas geheime Vorratskammer erinnern, sind ein weiteres einzigartiges Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Bars: Johannes und René fermentieren hier tatsächlich frische Ananas und knackige Äpfel, um daraus abgefahrene Drinks wie Apple Cider oder Tepache zu schöpfen. Ach ja, und mit dem fancy Gerät à la Rotationsverdampfer, welches gut sichtbar hinter der Bar steht, streben die beiden tatsächlich kein Chemie-Studium an, sondern führen Vakuumredestillationen bei niedrigen Temperaturen durch, um maximale Geschmackserfolge zu erzielen.


Die Ménage Bar
Die Ménage Bar
Die Ménage Bar
Niveauvolles Junkfood 

Koch Luke Rogers, den die beiden ideenreichen Inhaber in seinen neuen Job „irgendwie reingelabert haben“, hat seinen Kochlöffel bis dato in edlen Schickeria-Läden wie dem Mural oder dem Walter & Benjamin geschwungen. Jetzt zaubert er in der kleinen Küche, welche die Kinlys vom Vorgänger übernommen haben, so pikante Dinge wie den „Bambi Burger“ aus Rehfleisch, Karamell Käse und Kardamom Birnen oder – angelehnt an ihren Lieblingsfilm „Deadpool“ – Chimi-Ducking-Changas, was überbackene Burritos mit perfekt gegarter Ente beschreibt.

Glücksgeheimnis Freiheit 

Wichtig ist den aufgeschlossenen Kinly Boys, dass sie zu 150% frei arbeiten können: Sie arbeiten mit den Spirituosen, die sie selbst auch im heimischen Schnapsschränkchen stehen haben, sie servieren das Essen, auf das sie Bock haben und sie sprechen die Leute an, mit denen sie auch gerne feiern würden. Die Ménage Bar hat ihren Namen schließlich nicht umsonst bekommen: Das französische Wort steht für den Hausstand, die Ehe, das Duett – das hört sich nicht nur vornehm an, sondern passt auch zum familiären Hintergrund. Zwei Bars, zwei Boys, zwei Erfolgsgeschichten.


Die Ménage Bar
Die Ménage Bar
Die Ménage Bar