München Edition: Wer trinkt wo was?
Vorsicht, dieser Text enthält eine Schippe Sarkasmus und sollte nicht allzu ernst genommen werden. Doch wir wollen eben auch in dieser Zeit ein bisschen mit euch schmunzeln und bedienen uns daher der zahlreichen Vorurteile der Stadt München. Denn was wird eigentlich in den verschiedenen Stadtteilen getrunken? Und was sagt das über die Bewohner aus? Wir haben uns mal ein bisschen umgeschaut und eine eigene (absolut nicht wissenschaftlich fundierte) Studie durchgeführt. Bogenhausen vs. Maxvorstadt – los geht’s.






Bogenhausen: Hausfrau drinks Champagne at 12 pm – in München normal
Wenn wir uns aufmachen und das noble Viertel von München oberhalb der Isar besuchen, fallen uns zuerst vor allem die riesigen, massiven und mit Stuck verzierten Häuser auf. Und was wir uns dann fragen: Was passiert eigentlich hinter diesen großen, sehr grünen Vorgärten? Wir stellen uns das folgendermaßen vor (und wie gesagt, wir denken hier in sehr überspitzten Schubladen). Der Mann verlässt früh das Haus – vielleicht hat er eine Affäre mit seiner Sekretärin, wer weiß. Die Frau geht eine kleine Runde an der Isar mit den zwei kleinen Schoßhunden „Coco“ und „Chanel“ und bereitet dann einen opulenten Brunch vor. Heute kommen nämlich die Mädels. Fehlen darf in dem Fall vor allem das Liquide nicht. Aus dem Weinkeller wird der Champagner geholt, der Orangensaft wird frisch gepresst. Dazu gereicht werden natürlich kleine Canapés und Käse-Weintrauben- Arrangements auf Zahnstochern. Was ein Dienstag!
Maxvorstadt: Munich Mule für das Münchner Starterpaket
Die Maxvorstadt ist wohl vor allem eins: Anlaufpunkt für alle Erstis, die Semster für Semester nach München strömen und sich die Schelling- und Türkenstraße auf- und abwärts vergnügen. Und was darf an den ersten Wochenenden in der „großen Stadt“ nicht fehlen? Das Pendant zum Moscow Mule, aber eben in der Minga Edition. Der Munich Mule überzeugt mit Gin und Ginger Beer die Massen und eben vor allem unsere jungen zugezogenen Studenten. Noch nicht viel Erfahrung im Barbusiness ist es das Einfachste, mit dem Schwarm zu schwimmen und diesen „legendären“ München Cocktail zu trinken. Noch ein Gürkchen oben drauf und fertig ist der rosegoldene Trinkbecher. Aber wir sind ganz ehrlich: Wenn wir uns nicht entscheiden können, greifen wir ab und zu auch auf den Munich Mule zurück – schlecht ist er ja schließlich nicht.
Glockenbach: Weinschorle – egal ob süß, sauer oder trocken
Im Glockenbach geht es gesitteter zu. Denn in den vielen kleinen Cafés und Tagesbars wird vor allem eins ausgeschenkt: Weinschorle. Die geht nämlich wirklich immer. Samstagmittag in der Sonne oder abends bei einer leckeren healthy Avocadobowl mit etwas Lachs. Ob der Wein dann trocken fruchtig oder sauer ist, ist eigentlich egal, einen wirklichen Unterschied schmeckt hier nämlich keiner so wirklich – das ist alles nur Fassade. Und wenn der zweitbilligste Wein der Karte dann doch nicht so gut schmeckt, kippt man einfach etwas mehr Wasser rein und die Sache ist wieder rund. Sehr gerne gesehen sind hier übrigens auch To Go Becher mit Strohhalm und Eiswürfeln – getrunken wird das eisgekühlte Mischmasch dann natürlich am prall gefüllten Gärtnerplatz (vor und nach Corona natürlich).






StuSta: Grünes Mundwasser, aka Pfeffi – die Münchner Feinschmecker
In der Studentenstadt (wir wissen, dass das eigentlich kein Stadtteil von München ist, aber es ist eben doch ein besonderer Ort) stehen viele Studentenheime und sehr, sehr kleine Einzimmerwohnungen. Großartig gemütlich kann man hier also den Abend gar nicht ausklingen lassen. Zur Zelebration des „Vorglühens“ sieht das hier aber ganz anders – das wird gern gesehen. Und dazu darf eins natürlich nicht fehlen: Stamperl. Eine der wohl beliebtesten Sorten ist das ‚grüne Mundwasser‘, also der Schnaps Pfeffi. Damit werden absurde Trinkspiele gespielt, bei denen man zum Beispiel einfach nur bis drei zählen muss – also ohne große Regeln. Berliner Luft würde übrigens ebenso funktionieren.
All over Minga: Bier, das Herzen von München
Und zum Ende möchten wir noch etwas emotional werden – und von den Vorurteilen abrücken. Denn egal, wie unterschiedlich Münchens Viertel und vor allem ihre Bewohner doch sind, in einem sind wir alle gleich. Wir alle sind Münchner und formen diese wunderbare Stadt zu dem bunten Haufen, die sie nun mal ist. Und es gibt eins, das uns zusammenhält: Flüssiges Gold. Feuchtfröhliche Tage auf der Wiesn, in denen mehr Bier auf der Tracht und in den Haaren klebt, als uns lieb ist. Laue Sommernächte an der Isar oder dem Eisbach, an denen wir die Musik aus den Boxen vom Nachbarn hören und Mama Africa auf ihrem Radl Nachschub bringt. Eisgekühlt aus dem Kühlschrank nach einem langen Arbeitstag oder am Wochenende auch schon mal um 10 Uhr morgens zum Frühshoppen. Bier als Gemeinschaftsgefühl sozusagen. Könnte wahrlich schlimmer sein.






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Der Gin wurde, wie viele andere Alkoholsorten früher vorrangig als Medizin genutzt. Mittlerweile finden sie Verwendung in den wildesten und kreativsten Drinks nach Feierabend und lassen sich fruchtig, sauer, süß und total exotisch mixen. Eine Entstehungsgeschichte der wohl beliebtesten Spirituose - auf Wacholderbasis.
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Letzte Woche haben wir die erste Hälfte unseres Hausbar Guides veröffentlicht. Nun solltet ihr also Gläser, Shaker, Rührlöffel und Messbecher besitzen. Super, und was machen wir nun damit? Keine Sorge, heute kümmern wir uns um den wichtigsten Teil - den Inhalt. Die Jungs von Shake & Stir haben eine portable Bar, mit der sie Events begießen – hier also der versprochene zweite Teil der Essential für eure Bar zu Hause, mit der auch ihr in Zukunft Shake-König/innen werden könnt.
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Gerade in den letzten Monaten, in denen es mit Bars der Stadt etwas mau aussah, wussten wir unsere eigenen vier Wände viel mehr zu schätzen. Einziges Problem: Die Drinks waren nicht mehr das, wie wir es aus dem Münchner Nachtleben gewohnt waren. Und immer nur Weinschorle und Bier trinken? Ne, unsere feinen Gaumen brauchen Abwechslung. Aber wie macht man denn jetzt überhaupt einen Drink daheim? Und was braucht man dazu alles? Ein Glas und paar Eiswürfel? Die Jungs von Shake & Stir haben eine portable Bar, mit der sie Events begießen – da sie also die absoluten Experten sind, haben wir mit ihnen eine Liste zusammengestellt, mit der auch ihr in Zukunft Shake-König/innen werden könnt.
1 Buch, 13 Bars, 13 Drink-Erlebnisse: der delight guide
Kennt ihr dieses geheimnisvolle Gefühl, wenn ihr eine unbekannte Bar betretet? Eure Hand berührt die kühle Klinke der Tür, die andere Hand schiebt den schweren Vorhang zur Seite, der bei manchen Bars nicht nur Wärme, sondern auch diese intime Magie im Inneren hält. Langsam erreicht eure Ohren die Musik, gemischt mit fremden Stimmen. Und dann seht ihr sie, in all ihrer Besonderheit: die Details der Einrichtung, das indirekt gesetzte Licht, die vielen unterschiedlichen Typen von Menschen. Die Barkeeper, die hinter’m Tresen voller Passion ihre flüssigen Kunstwerke kredenzen. Wenn ihr dieses Gefühl kennt, solltet ihr unbedingt den delight guide euer Eigen nennen. Wenn nicht, dann erst recht! Denn so klein das Buch auch ist, es öffnet euch nicht nur eine, sondern gleich 13 Türen in die wunderbare Welt der Münchner Barkultur – persönlich und geschmacklich.






Die Bar: Kein Ort, sondern ein Gefühl
Wer die Bars einer Stadt kennt, der weiß wie sie tickt. Man könnte sagen: Er kennt ihre DNA. Was wir persönlich so sehr an einer Bar lieben? Sie ist immer auch ein Mikrokosmos für sich. Ein Ort, der Sehnsüchte und kollektive Mythenbildung hervorbringt. Der elegante, aber tödliche Gentlemanspion, die verruchte Schöne, der extrovertierte Musiker, der souveräne Bartender, der den Geschichten seiner Gäste mit stillschweigender Anteilnahme lauscht. Sie alle haben wir im Kopf, wenn wir an Bars denken. Und wir denken an wunderbare Abende, an denen wir die Zeit vergessen, das mondäne Treiben beobachten, uns den liquiden Verführungen hingeben und so richtig versacken. Gefangen in einem freiwilligen Gefängnis, das angenehmer nicht sein könnte. Gestrandet an einer samtig-weichen Insel der Genüsse.
Aufhören zu suchen, lieber gleich entdecken – mit dem delight guide
München hat lauter solche einzigartige Bars, hinter deren Tresen große Talente darauf warten, euch mit ihren kreativen und detailverliebten Visitenkarten zu verwöhnen. Damit ihr all diese Orte und Menschen im großen Fundus der Möglichkeiten nicht erst mühselig aufspüren müsst, sondern direkt loslegen könnt mit dem Entdecken, präsentiert euch der delight guide eine wunderbare Selektion an Highlights. Und hat zudem schon vorab einen Deal für euch eingetütet…






Bars geschmacklich erleben – mit einem Drink on the house durch den delight guide
Jeder Buchinhaber bekommt in jeder der vorgestellten Bars einen Signature Drink aufs Haus serviert. Der delight guide will euch aber nicht nur zum Probieren einladen. Er will euch auch dazu einladen, nicht nur Augen, Ohren und Mund, sondern auch das Herz zu öffnen. Dann kann selbst der größte Connaisseur einer gastronomieverwöhnten Stadt wie München noch liquide Abenteuer erleben. Auf dass das Entdecken nie aufhört!
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Die noch junge Ginkgo Bar, das erste Gastro-Herzensprojekt zweier Geschwister mit asiatischen Wurzeln, ist wohl DER Geheimtipp unter den lokalen Barneueröffnungen 2019. Wer sich hier zu den Asian Tapas nur ein Helles bestellt und die mit Miso, Soja und Co. versetzen, exotischen Glaskreationen auslässt, ist selber Schuld.
MÜNCHEN

Sie ist wohl die geheimnisvollste Rose auf der Welt: Die „Sweet Juliet“. Warum genau sie die Namensgebung zur wunderbaren Bar im City Hilton bestimmt hat? Fest steht: Neben dem Namen sind sowohl die liquiden, als auch die kulinarischen Aussichten hier mehr als rosig.
ADRESSE
Gewerbestraße 16, 85241 Hebertshausen
Dachau
ÖFFUNGSZEITENMontag – Samstag, 10.00 – 18:00 Uhr
WEBLupenreines Drink-Upgrade mit IceQube
Jahrelang hat Misel Bosancic selbst hinter der Bar gearbeitet. Mittlerweile hat er sein Expertenwissen als Barmann in sein eigenes Unternehmen gegossen: er produziert Eis für Bars und Eventveranstalter, das uns zum Schmelzen bringt. Denn: Misels Eis ist nicht einfach gefrorenes Wasser, es ist ein glasklares Premiumprodukt, das die Glasinhalte aufwertet, die es kühlt. Wir haben ihn in seinen heiligen IceQube Eishallen besucht und uns die kühle Magie mal genauer angeschaut. So viel vorweg: Es war nicht nur kalt, sondern auch ziemlich beeindruckend.






Trinkerlebnis durch Eis
Innerhalb von rund 20 Jahren hinter der Bar hat Misel sehr viel Erfahrung in der Barszene gesammelt. Was ihm immer wieder gestört hat: Verwässerte Drinks. „Dabei gehört der Eiswürfel zu der Grundkonzept eines Drinks dazu“, erklärt uns Misel. Primär geht es bei dem Eis natürlich darum, das Getränk zu kühlen. Doch auch das Trinkerlebnis kann durch das richtige Eis verändert werden. „Ein guter Bartender möchte seinen Drink präsentieren und die Qualität bis zum letzten Schluck gewährleisten können. Ein Koch würde ein Filetsteak ja auch nicht auf einem Pappteller servieren.“ Durch den Vergleich des Eismanns Misel wird deutlich, wie viel Qualität hinter Premium Bars und Premium Drinks steckt. Doch in vielen Bars gibt es trotzdem Eiswürfel aus Massenproduktion. Davon wollte Misel sich abheben und entwickelt deswegen mit IceQube seit Anfang 2019 reinstes und individuelles Premium Eis aus Handarbeit.
Maßgeschneidertes Eis für jeden Anlass
Die Idee entstand allerdings schon vor rund sechs Jahren – in einer Bar in London. „Ich habe, wie immer, einen Old Fashioned getrunken. Mehr als einen soliden Drink habe ich nicht erwartet. Aber als ich den glasklaren Eiswürfel gesehen hab, war ich hin und weg. Ich habe den Drink schnell ausgetrunken, das Eis aus dem Glas geholt und meine Begleitung und ich haben bestimmt eine halbe Stunde über diesen Würfel geredet.“ Das war sie also, die Geburtsstunde von IceQube. Mittlerweile kommen Barkeeper aus anderen Städten in die Münchner Bars, die Misel mit seinem Eis versorgt – nur um sich die kühle Kunst im Glas anzusehen. Das freut ihn besonders: „Es ist schön, dass unser Produkt so viel Anklang findet. Mein Ziel ist es, das Niveau der Trinkkultur anzuheben. Für jeden Barkeeper ist das Eis eine der wichtigsten Zutaten in einem Drink. Und ich verbinde Qualität und Optik miteinander – in jeder Form und auch maßgeschneidert.“ Maßgeschneidertes Eis? Wie geht das denn? Nach dem Besuch in Eispalast von IceQube verstehen wir es. Denn hier wird mit Maßband und Hacke gearbeitet, nicht mit großen Maschinen. Aus diesem Grund kann IceQube nicht nur herkömmliche Eiswürfel anbieten, sondern auch Icesticks, Kugeln oder sogar 3D-Formen wie z.B. Eifelturm. „Ein Branding auf einem Eiswürfel ist auch spannend. Auch als Marketingstrategie ist das gut, der Gast sieht das Logo ja bei jedem Schluck.“






Echte Präzisionsarbeit
In München beliefert Misel schon viele namhafte Bars, Großveranstaltungen und Caterings. Doch warum findet das Thema Eis gerade so einen großen Anklang? Misel hat auch hier eine Antwort parat. „In München zum Beispiel ändert sich gerade die Trinkkultur immens. Früher gab es nur ein paar Cocktails. Mojito, Caipi, Sex on the Beach und fertig. Heute wird immer mehr Wert auf Premium Qualität gelegt und jede Bar entwickelt eigene Signature Cocktails. Dadurch werden Drinks auch immer einzigartiger und individueller. So steigt auch die Nachfrage nach individuellem und gutem Eis, das nicht schon im Shaker verwässert.“ Der perfekte Drink liegt bei einer Temperatur von sechs Grad plus. Um diese Temperatur möglichst lange zu halten, muss der Eiswürfel dicht sein. Aber auch die Optik spielt dabei eine Rolle und sorgt für ein noch schöneres Drinkerlebnis. Deshalb konzipiert Misel mit seinen Kunden für jedes Glas verschiedene Eiswürfel. „Das Zusammenspiel ist wichtig. Der Eiswürfel muss in das Glas und zum Getränk passen. Am Anfang ist das eine Millimeterarbeit, an jedes Glas angepasst.“ Ein Handwerk, das also schon fast das Ording „Kunst“ verdient hat.
Die Klarheit kommt aus der Natur
Misels Technik wird natürlich für immer ein Betriebsgeheimnis bleiben. Aber eine Frage beantwortet er uns dann doch: Wie schafft man es, dass 150 Kilo schwere Eisblöcke so klar sind, dass man hindurchschauen kann? „Die Klarheit kommt aus der Natur. Eiszapfen sind ja auch durchsichtig. Das Wasser muss ständig zirkulieren und darf nur von einer Seite gekühlt werden. Es dauert drei Tage, bis so ein Eisblock komplett gefroren ist. Aber nur so kann er klar und rein bleiben.“ Auch eine Filteranlage sei wichtig, um aus dem Leitungswasser jeglichen Schmutz zu entfernen. Das sehr reine Münchner Leitungswasser sei besonders gut geeignet, so Misel. Trotzdem lässt er seine Würfel immer wieder in einem Labor testen. Sobald die Blöcke aus dem Gefrierer kommen, beginnt die Handarbeit. Die Formen werden entweder durch Schneiden oder durch bestimmte Auftauverfahren gewonnen. „Das richtige Auftauen ist ein wichtiger Schritt, denn bei zu großem Temperaturunterschied bricht der Eiswürfel und zerspringt innerlich.“ Echte Präzisionsarbeit also.
Der Ice-Guy
„Ein wirklich guter Barkeeper packt deswegen den Eiswürfel zuerst in ein Glas und lässt ihn 60 Sekunden antauen, bevor er das Getränk hinzu gießt.“ Bei genau diesen Barkeepern hat Misel übrigens schon einen Spitznamen: Der Ice-Guy. Für ihn ist der Job in Selbstständigkeit absolute Leidenschaft. „Mein Ziel ist es, dass jeder Gedanke an Eiswürfel sofort mit IceQube verbunden wird.“ Doch Misel geht nicht auf Masse. Er will ein gehobenes Produkt für die gehobene Gastronomie produzieren. Wir würden mal behaupten, er ist auf einem guten Weg, mit seinem Produkt in aller Munde zu sein. Und bis es soweit ist, besuchen wir Münchner Bars wie die Zephyr, Herzog oder Kubaschewski Bar und genießen Premium Drinks mit Premium Eis von IceQube.






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MÜNCHEN

Voller Vorfreude sitzen wir in unserer Lieblingsbar und warten auf den Cocktail, mit dem uns der Barkeeper heute überraschen will. Und dann steht sie – serviert in einem eleganten Glas - vor uns: Eine liquide Symphonie aus Aromen, die uns mit jedem Schluck tiefer in die kreative Welt der Drinkkunst entführt. Aber warum wurde uns der Cocktail in genau diesem Glas serviert? Eine kleine Gläserkunde.
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Goldene Sonnenstrahlen streifen die Dächer unserer Lieblingsstadt und ein lauer Sommerwind weht uns um die Nase, während wir in luftiger Höhe mit einem Drink in der Hand in den Feierabend starten. Also, wenn Rooftop Bars nicht die Definition von Lebensfreude pur sind, dann wissen wir es auch nicht…
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Dienstagabend, wir verlassen das Büro, und siehe da: Es hat endlich aufgehört zu regnen. Und sind das da etwa Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolkendecke kämpfen? Direkt empfinden wir das wohltuende Gefühl des Feierabends und den Drang, noch nicht direkt den Weg nach Hause einzuschlagen, sondern eine Bar aufzusuchen. Ein Feierabenddrink muss her. Doch wohin? Dankenswerterweise sind wir im Besitz des delight guides. In dem kleinen Büchlein findet ihr 13 Bars, in denen ihr feinstes liquides Glück bekommt – aufs Haus. Wie das geht? Erzählen wir euch.
ADRESSE
Landsberger Straße 68, 80339 München
Schwanthalerhöhe
ÖFFUNGSZEITENSo-Do 12 bis 2 Uhr,
Fr & Sa 12 bis 3 Uhr
Kreative Drink-Highlights zur japanischen Fusion-Kitchen
Das Izakaya im Roomers Hotel bietet seit 2017 nicht nur feinstes asiatisches Fusion-Food, sondern auch das Beste aus der Welt der Cocktails. An der 360-Grad-Bar aus schwarzem Holz arbeiten Barchefin Christina Beck und ihr Team sieben Tage die Woche in der Roomers Bar. Das ist ein großer Kraftakt, der zugleich die Kreativität herausfordert. Trotzdem schaffen sie es, regelmäßig eine neue Barkarte zu kreieren und ihren Gästen Tag für Tag ein zweites Zuhause zu bieten.
Man muss Gastgeber sein, kreativ und wirklich für seinen Beruf brennen
Christina BeckBarchefin






Streit, Tränen, Glücksmomente – in einer Bar kann alles passieren
Betritt man das Izakaya, fällt einem zuerst die Roomers Bar auf. Sie steht frei im Raum, strahlt schwarz zwischen den hellen Holzbalken hervor und ist prall gefüllt. Das Team dahinter weiß zu überzeugen. Barchefin Christina ist es besonders wichtig, dass die Stimmung stimmt. Schön ist auch zu sehen, dass diese Bar kein reines Männergebiet ist. Doch was bedeutet es überhaupt, Barkeeper zu sein? „Man muss Gastgeber sein, kreativ und wirklich für seinen Beruf brennen. In einer Bar führt man ganz andere Gespräche als in einem Restaurant. Es ist viel persönlicher und man hat mehr Zeit für den Gast. Jeder Gast hat ein anderes Bedürfnis, dafür muss man ein Gefühl entwickeln. Man ist schon eine Art Psychologe, das stimmt schon“, erklärt Christina. Streit, Tränen, Glücksmomente – all das teilt sie mit ihren Gästen. Die Barchefin legt mit ihrem Team sehr viel Wert darauf, dass jeder mit einem guten Gefühl nach Hause geht und sich denkt: „Ich hatte einen rundum gelungenen Abend.“
„Eine Frau hinter der Bar ist sehr ästhetisch“
Für das positive Gefühl sind vor allem die Mitarbeiter verantwortlich: „Ich versuche immer, hinter der Bar Männer und Frauen zu vermischen. Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen. Der eine kann super Mixen, der andere ist der perfekte Gastgeber. So ergibt es einfach das beste Gesamtbild“, erzählt die Barchefin. Uns gefällt es sehr, hier so viele weibliche Gesichter zu sehen, Christina sieht das ähnlich: „Eine Frau hinter der Bar ist etwas unglaublich Ästhetisches. Ich schaue einer Frau wahnsinnig gerne beim Mixen zu. Denn das kann sie genau so gut wie ein Mann.“ Als sie uns erzählt, dass die Konstellation hinter der Bar so schon seit mehr als anderthalb Jahren besteht, wird sie etwas nostalgisch. Christina als Barchefinin in der Roomers Bar ist sehr darauf bedacht, dass das Teamwork einwandfrei funktioniert: „Auch ein kurzes Zusammensitzen nach der Schicht ist mir wichtig, so können wir direkt über alles sprechen und uns als Team stetig verbessern. Das ist nicht nur für die Bar ganz wichtig, sondern auch für die Stimmung des Teams.“ Denn die Stimmung des Teams spürt man schließlich auch als Gast.






Herzblut und Empathie sind unerlässlich für den Job als Barkeeper, wie in der Roomers Bar
Doch wie schaffen es die Jungs und Mädels eigentlich, uns einen angenehmen und schönen Abend zu bereiten? „Wir versuchen, immer das Gespräch mit dem Gast zu suchen. Denn Gespräche sind das A und O. Auch, wenn der Drink mal nicht den Erwartungen entsprochen hat oder der Gast privaten Stress hatte – wenn wir das zwischenmenschlich wettmachen, ist der Abend eigentlich gerettet“, erklärt die Barchefin. Dafür brauche es Herzblut und Empathie. „Eine Fähigkeit, die meiner Meinung nach jeder Gastronom haben sollte. Das Ziel ist immer: Dem Gast etwas zu präsentieren, was er liebt, was ihm schmeckt und was er nicht vergisst.“ Jede Bar hat einen anderen Anspruch und ein anderes Konzept. Sich also mit anderen Bars zu vergleichen und darüber zu urteilen, wie andere das machen, ergibt für Christina wenig Sinn. Überall liegt der Fokus auf anderen Dingen. Die Roomers Bar im Izakaya setzt unter anderem auf hochwertige asiatische Spirits, aber auch populäre Classics bis hin zu Rezepten, mit denen sie sich auf komplett neues Drink-Terrain wagen. Doch wie entsteht so ein Kunstwerk im Glas eigentlich? Und wie beeinflussen Trends die Rezepturen?
Roomers Bar: the sky is the limit
„Jedes Jahr ist etwas anderes angesagt: Der Gin ist ein Dauerbrenner. Die letzten Jahre waren auch Tequila und Mezcal ein großes Thema.“ In der Roomers Bar im Izakaya geht Christina deshalb mit ihrem ganzen Team regelmäßig das komplette Sortiment durch. Viele Spirituosenhersteller stellen sich gezielt vor, beratschlagt wird immer im ganzen Team. Und wie verrückt darf man dann sein bei der Kreation von Drinks? Wenn es nach Christina geht, gibt es keine Vorgaben. „The sky is the limit. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt ein Limit gibt. Primär geht es darum, dass der Gast einen Drink bekommt, der ihn so flasht, dass er ihn nie vergisst – ob es da dann tatsächlich No-Gos gibt? Ich würde sagen, nein. Zu crazy gibt es für mich nicht. Es muss einfach schmecken!“ Auf der Karte von 2019 gab es in der Roomers Bar zum Beispiel einen Cocktail mit fermentierter Paprika und Süßholz. „Wenige Gäste trauen sich im ersten Moment ran, aber haben sie solch außergewöhnliche Drinks erst mal probiert, sagen sie nur: ‚Wow, will ich nochmal haben!’“ In diesem Jahr arbeitet das Team deshalb unter anderem mit Kefir. Auch alkoholfreie Drinks liegen immer mehr im Trend. Die sogenannten Virgin Drinks werden heute viel weniger belächelt als früher. Christina ist da gleicher Meinung: „Jede Bar sollte etwas Alkoholfreies anbieten. Denn auch Leute, die gar keinen Alkohol trinken oder nur an diesem Abend nicht, sollten genauso abgeholt und verwöhnt werden, wie Gäste, die Alkohol trinken.“






München als Bar-Vorreiter in Deutschland?
Neue Drink-Kreationen hören – gerade in einer Stadt wie München mit einer unglaublich hohen Bardichte – nie auf. Wir fragen uns, wie man es schafft, immer wieder aufs Neue kreativ zu sein? „Jährlich kreieren wir eine neue Barkarte mit 18 neuen Drinks. Jedes Mal fragen wir uns, ob wir die letzte Karte toppen können. Es ist ein sehr langwieriger Prozess, aber als Team schaffen wir es – toi, toi, toi – immer wieder. Jeder bringt seine Ideen ein und an den Grundrezepten feilen wir dann zusammen. Und genau das ist auch das Spannende.“ Doch wie trendy ist München in Sachen Barkultur? „Ich würde fast sagen, dass wir Vorreiter in Deutschland sind, was die Bars angeht. Klar, auch beispielsweise in Berlin gibt es hippe Bars. Aber diesen Anspruch an Qualität und die extreme Bardichte, das gibt es eigentlich sonst nirgendwo in Deutschland. Angeführt vom legendären Schumann’s.“
Ein zweites Zuhause für die Gäste – so soll es bleiben in der Roomers Bar
Ob es einen Masterplan gibt, die Roomers Bar im Izakaya auch zur Münchner Legende zu machen, wollen wir wissen. „Klar, jede Bar will irgendwo die beste Bar sein. Aber für uns ist es einfach wichtig, dass der Gast einen rundum guten Abend hat und deshalb wiederkommt“, sagt Christina. Dass die Bar erfolgreich ist, das Team bestehen bleibt und die Atmosphäre weiterhin so heimelig bleibt – auch das ist der Barchefin wichtig. „Das größte Kompliment als Bar ist es, wenn Gäste uns während der Corona-Zeit geschrieben haben ‚Wir vermissen es, bei euch an der Bar zu sitzen‘ – Genau das wollen wir so beibehalten.“






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„Parlez-vous francais?“ „Äh, no, mi scusi!“ Mei, des macht aber nix – in der international angehauchten ISArBAR, die ihren Platz in den heiligen Hallen der französischen Hotelkette Sofitel gefunden hat, versteht man glücklicherweise auch den bayerischen Dialekt ganz einwandfrei.
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Ein guter Barkeeper geht nicht nur kreativ mit Spirituosen um, er ist auch ein Menschenkenner & liest uns Gästen die Wünsche vom Gesicht ab. Wer diese Institution der Münchner Barkultur noch nicht kennt, sollte direkt losziehen, um sie zu entdecken: Welcome to Pacific Times!
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Sie ist wohl die geheimnisvollste Rose auf der Welt: Die „Sweet Juliet“. Warum genau sie die Namensgebung zur wunderbaren Bar im City Hilton bestimmt hat? Fest steht: Neben dem Namen sind sowohl die liquiden, als auch die kulinarischen Aussichten hier mehr als rosig.