Was braucht man alles in der Hausbar?

Letzte Woche haben wir die erste Hälfte unseres Hausbar Guides veröffentlicht. Nun solltet ihr also Gläser, Shaker, Rührlöffel und Messbecher besitzen. Super, und was machen wir nun damit? Keine Sorge, heute kümmern wir uns um den wichtigsten Teil – das flüssige Glück. Die Jungs von Shake & Stir haben eine portable Bar, mit der sie Events begießen – und sind damit für uns die perfekten Experten für Tipps & Tricks rund um das Mixen fabelhafter Drinks. Hier also der versprochene zweite Teil der Essentials für eure Bar zu Hause, mit der auch ihr in Zukunft Shake-König/innen werden könnt.

Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2

Zestenreißer / Schäler :

Nicht nur der Mund trinkt mit – sondern auch das Auge und die Nase. Deshalb ist die Dekoration eines Cocktails ebenso wichtig wie das Hinzufügen von ätherischen Ölen am Glasrand oder einfach im Cocktail. Damit das auch gut klappt benötigt man zwar etwas Übung, doch es ermöglicht euch die komplette Bandbreite an Geschmack – und Kreativität in eurer Hausbar.

Sirup – Zuckersirup (Simple Syrup)

Für Simple Syrup braucht ihr 300 ml Wasser und 300 g Zucker. Das lasst ihr zusammen in einem Topf auf 2/3 einkochen. Abgefüllt in einer sterilen Flasche hält sich der Sirup bis zu einem Jahr. Anhand von diesem rudimentären Sirup Rezept kann man viele weitere Sirups, Liköre etc. einfach selbst herstellen und abfüllen. Probiert euch einfach mal durch. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.


Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2

Gin

Gin ist heutzutage aus keiner Bar mehr wegzudenken. Das meistgetrunkene Destillat der British Navy schaffte es Ende des 18. Jahrhunderts sogar in die britische Oberschicht. Gefühlt jede Woche sprießt aktuell eine neue Kreation aus dem Gin-Kreativ-Pool – das liegt wohl daran, dass keine Spirituose so einen Hype wie das klare Destillat aus Getreide in den letzten Jahren erlebte. Der kleine Bruder des niederländischen Schnapses „Genever“, wird zusammen mit Gewürzen und Kräutern gebrannt. Bei klassischen Gin Sorten steht der Geschmack der Wacholderbeere stark im Vordergrund. Die strengsten Qualitätsreglementierungen besitzt übrigens ein „London Dry Gin“. Wir empfehlen einen klassischen Gin für Cocktails und einen ausgefallenen Gin für Longdrinks oder Highballs.

Brauner Rum (oder auch gelagerter Rum – jeder Rum ist erstmal weiß)

Brauner Rum ist aromatischer und lieblicher als sein helles Pendant. Nach der Destillation wird der Rum bis zu 30 Jahren in Holzfässern gelagert. In dieser Zeit zieht er Geschmack und Farbe aus den Dauben. Ein Durchschnittsrum lagert zwischen 3 und 7 Jahren in den hölzernen Fässern. Idealerweise behilft man sich für die Hausbar mit einem jüngeren Rum für Cocktail Klassiker wie Mojito oder Planter’s Punch und mit einem älteren Rum zum Mixen als Longdrink oder Highball.


Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2
Hausbar Essential Vol. 2

Longdrink und Highball – was ist das überhaupt?

Nicht jeder Drink wird im selben Glas angerichtet. Denn je nach Geschmack kommen die Aromen besser zur Geltung. Auch beispielsweise die Eiswürfelzugabe hat Einfluss auf die Wahl eines Glases. Welche verschiedenen Gläser es gibt und welcher für welchen Drink zuständig ist, könnt ihr in unserem Artikel „Gläserkunde“ lesen. Wir würden euch raten – einmal alle zulegen. Sieht auch einfach am schönsten aus.

Obst und Gemüse

Nicht nur der Alkohol und die Gläser sind wichtig. Auch Obst und Gemüse geben eurem Drink den letzten Schliff und fügen eine gewisse Note im Geschmack hinzu. Nicht umsonst gibt es Gin Tonic je nach Zutaten entweder mit Gurke oder Zitrone. Essentials sind: Gurke, Zitrone, Orange, Minze, Ingwer und einige Beeren. Je nachdem, in welche Richtung euer Geschmack tendiert, solltet ihr hier immer etwas vor Ort haben.

Eiswürfel

Schon mal einen warmen Drink probiert? Eher nicht so lecker. Eiswürfel sind deswegen das Nonplusultra für einen guten Drink. Doch gibt es bei dem gefrorenen Wasser auch Unterschiede wie Tag und Nacht, – denn was auf keinen Fall passieren sollte: ein verwässerter Drink. Herkömmliche Eiswürfel tun natürlich für den privaten Gebrauch ihren Zweck, keine Frage. Wenn ihr jedoch absolute Kunstwerke in euren Drink hinzugeben wollt, solltet ihr die Eiswürfel von IceQube austesten. Wir haben uns die Manufaktur mal genauer angeschaut und waren eiskalt fasziniert.


Mehr Geschichten

Was braucht man alles für die Hausbar? 

Gerade in den letzten Monaten, in denen es mit den Bars der Stadt etwas mau aussah, wussten wir unsere eigenen vier Wände noch viel mehr zu schätzen. Einziges Problem: Die Drinks waren nicht mehr so, wie wir sie aus dem Münchner Nachtleben gewohnt waren. Und immer nur Weinschorle und Bier trinken? Nee, unsere verwöhnten Gaumen brauchen Abwechslung. Aber wie macht man denn jetzt überhaupt einen Drink daheim? Und was braucht man dazu alles in seiner eigenen Hausbar? Ein Glas und ein paar Eiswürfel? Die Jungs von Shake & Stir haben eine portable Bar, mit der sie Events begießen – da sie also die absoluten Experten sind, haben wir mit ihnen eine Liste zusammengestellt, mit der auch ihr in Zukunft Shake-König/innen werden könnt.

Hausbar Essentials Vol. 1
Hausbar Essentials Vol. 1
Hausbar Essentials Vol. 1

Cocktail Shaker

Boston Shaker:

Der Shaker ist wohl das wichtigste Utensil in der Hausbar. Natürlich gibt es auch hier nicht nur eine Variante, sondern verschiedene. Der Boston Shaker ist in Bars der wohl verbreitetste. Ein Shaker aus Edelstahl, der in ein normales Glas gesteckt wird, um das Getränk zu schütteln. Dadurch sieht man gut, welche Konsistenz der Drink hat. Also gerade auch für Anfänger ist dies wohl die beste Möglichkeit.

Cobbler Shaker

Der dreiteilige Shaker besteht aus einem Becher, einem Aufsatz mit integriertem Sieb, der bündig in den Metallbecher passt, und einer Verschlusskappe – alles häufig aus Edelstahl. Die Verschlusskappe der meisten Shaker fasst oftmals ungefähr 3 cl und kann daher als Barmaß dienen, wenn kein Jigger (was das ist, dazu kommen wir später) zur Verfügung steht. Dreiteilige Shaker sind im Privatgebrauch weit verbreitet. Problem: Sie lassen sich oft nur schwer öffnen, da sich das Metall bei Kälte zusammenzieht.

French Shaker

Der French Shaker funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie ein Boston Shaker. Der Unterschied: Beide Teile sind aus Metall. Durch die komplette Metallhülle kühlen die Drinks etwas schneller ab. Außerdem kann eigentlich so gut wie nichts kaputt gehen, da die Metall Shaker quasi unkaputtbar sind. Also solltet ihr zum Beispiel direkt wilde Tricks wie „durch die Luft werfen“ umsetzen wollen. Allerdings besteht auch hier – wie beim Cobbler Shaker – das Problem mit dem Öffnen aufgrund der Kälte.


Hausbar Essentials Vol. 1
Hausbar Essentials Vol. 1
Hausbar Essentials Vol. 1

Mixing Must-Haves für die Hausbar

Barlöffel:

Ein Barlöffel (als Maßeinheit abgekürzt BL, was ungefäht 5 ml sind) ist ein langstieliger Löffel, der bei der Zubereitung von Cocktails verwendet wird. Dabei dient er einerseits zum Abmessen kleiner Flüssigkeitsmengen, vor allem aber zum Umrühren von Mixgetränken, die nicht im Cocktail-Shaker geschüttelt, sondern in einem Rührglas gerührt werden. Durch den besonders langen und oft zusätzlich spiralförmig gedrehten Stiel ist es möglich, die zu vermixenden Flüssigkeiten und das Eis im Rührglas mit hoher Geschwindigkeit zu bewegen und somit einen gerührten Cocktail rasch durchzumischen und vor allem effektiv zu kühlen – perfekt, wenn es in der Hausbar schnell gehen muss.

Rührglas:

Ein Rührglas gehört zum essentiellen Equipment einer jeden Hausbar. Hier werden alle Zutaten für einen Drink hineingegeben, das Glas bis oben mit Eiswürfeln aufgefüllt und mit Hilfe eines Barlöffels eiskalt gerührt. Ein Rührglas benutzt ihr, wenn Cocktails zum großen Teil aus Spirituosen bestehen und keine große Emulsion stattfinden muss. Denn: Eiskalt muss es sein! Gerührt werden sollte für circa 15-20 Sekunden.

Geschüttelt oder gerührt? 

Besonders klassische New Orleans Cocktails die „straight up“, also ohne Eis ins Glas kommen, wie ein Vieux Carré, Boulevardier, Old Fashioned und Sazerac werden bevorzugt gerührt. Auch ein Martini wird ganz klassisch eigentlich im Glas kalt gerührt. Spätestens seit James Bond erlangte allerdings auch die geshakte Variante einen nicht zu verachtenden Bekanntheitsgrad.

Strainer/Barsieb:

Die Liste der unerwünschten Zutaten in einem Cocktail ist lang. Nichts ist schlimmer, als den Genuss eines Mischgetränks durch den Biss auf einen Fruchtkern zu ruinieren oder einen Drink mit Eiswürfelresten aus dem Shaker zu verwässern. Barsiebe, auch Strainer genannt, sind von daher ein unverzichtbares Werkzeug für jeden ambitionierten Barkeeper. Es gibt sie in vielen verschiedenen Ausführungen, doch alle erfüllen denselben Zweck: Unnötige Zutaten abschütteln, bevor es ab ins Glas geht.


Hausbar Essentials Vol. 1
Hausbar Essentials Vol. 1
Hausbar Essentials Vol. 1

Feinarbeit

Jigger

Ein Jigger oder Barmaß ist ein kleiner Messbecher zum Abmessen von Flüssigkeitsmengen. Jigger kommen vor allem in Bars bei der Zubereitung von Cocktails zum Einsatz. Kleiner Exkurs: Im deutschsprachigen Raum verwenden Barkeeper gelegentlich auch das vom Substantiv abgeleitete Verb „jiggern” als Synonym für „mit einem Jigger abmessen“.  Damit ist es der Gegenbegriff zum Dosieren mit Hilfe eines Ausgießers an der Flasche.

Ausgießer

Ein weiteres Hilfsmittel für die Hausbar mit dem man einfach Flüssigkeiten abmessen kann ist der Ausgießer. Hierbei ist es wichtig darauf zu achten, dass der Ausgießer fest auf der Flasche eurer Wahl sitzt, damit kein Unglück passiert – und der Drink nicht etwas zu stark wird. Es gibt sie in vielen unterschiedlichen Farben und Formen, am besten sucht ihr euch einfach euren Lieblingsstil aus. Dabei solltet ihr auf die Fließgeschwindigkeit achten. Je nach Art kommen pro Sekunde 1cl/2cl oder sogar 3cl durch den Ausgießer. Probiert und übt am besten erst einmal mit einer Wasserflasche und einem leeren Cocktailglas.

To be continued… 

Und nun wollen wir euch erstmal in die Welt entlassen, um eure neue Hausbar einzurichten und euch vorzubereiten. Nächste Woche zeigen wir euch dann, was ihr nun alles in eure neuen Gefäße abfüllen könnt. Also putzt eure Gläser und macht euch bereit für eure Hausbar. Sicherlich schlummert in dem ein oder anderen von euch ein geborener Barkeeper!