Haben die Piraten wirklich etwas damit zu tun?

Wer an Rum denkt, hat sicherlich zuerst Piraten, Freibeuter, eine offene See und karibische Inseln im Kopf. Nicht zuletzt durch viele Piratenfilme, wie Fluch der Karibik, wurde der Rum unauflösbar mit den Piraten verknĂŒpft. Aber woher kommt der Rum eigentlich wirklich und haben die Piraten auch etwas mit der Entstehungsgeschichte zu tun? Wir verraten mal so viel: Dass sie ihn gerne getrunken haben, ist keine Erfindung der Filmindustrie.

Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?

Piraten oder doch eher die Royal Navy – wer war nun fĂŒr den Rum zustĂ€ndig?

Aus wirtschaftlichen GrĂŒnden wurden die östlichen Inseln der Karibik im 17. Jahrhundert kolonisiert und bepflanzt. Zu dieser Zeit beherrschten vor allem die Nationen Spanien und England die Weltmeere. Doch auch Piraten waren zu dieser Zeit auf dem offenen Meer unterwegs. Um die Arbeiter auf den kolonisierten Inseln vor Angriffen zu schĂŒtzen, wurden bewaffnete Schiffe in die Region geschickt. Da es die meiste Zeit aber doch eher ruhig zu ging, mussten die Matrosen bei Laune gehalten werden. Daher wurde ihnen eine tĂ€gliche Wein- und Bierration versprochen. Wie die Wetterexperten unter euch sich sicherlich denken können: Die WetterverhĂ€ltnisse in der Karibik waren nicht geeignet fĂŒr diese GetrĂ€nke. Aber es kommt im Leben ja immer alles so, wie es kommen soll. Hier auch. In Form von Rum.


Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
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Von SĂŒĂŸspeisen zum Rum

Da in Europa die Nachfrage nach Zucker explodierte, gab es in der gesamten Karibik auf allen Inseln nicht nur Sand wie am Meer, sondern auch noch einige Zuckerrohr-Plantagen. Bis die Arbeiter vor Ort auf die Idee kamen, Alkohol zu destillieren, verging nicht viel Zeit. Aber: Die europĂ€ischen GroßmĂ€chte verboten den Export des Alkohols. Und so hĂ€uften sich die FĂ€sser auf den Inseln und zogen die Piraten an (also doch Piraten, wir wussten es doch). Trotzdem mussten die FĂ€sser weg. Also fingen die Arbeiter an, die ĂŒberschĂŒssige Ware an die englische Marine zu verkaufen. Durch die militĂ€rische PrĂ€senz wurde die Piratendichte kleiner und die Soldaten auf den Schiffen hatten endlich ein alkoholisches GetrĂ€nk, das den WetterverhĂ€ltnissen trotzen konnte. Um 1650 rum ging es den SeemĂ€nnern wirklich gut – ein halber Liter Rum gehörte immerhin zu ihrer Tagesration.


Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?
Classic Spirits #2: Woher kommt der Rum?

Ganz schön stark so ein tÀglicher Rum

Wer aber tĂ€glich 75 %igen Rum trinkt wie ein Feierabendbier, ist bald nicht mehr der beste Verteidiger einer Insel. Deshalb wurde der Rum verdĂŒnnt. Waren die Soldaten fleißig, bekamen sie zu ihrem Glas auch noch etwas Zucker und Zitronensaft und extra Rationen. Arbeiten wurde also in Rum ausgezahlt. Diese Tradition hielt sich lang, denn erst im Jahr 1970 wurde auf einem englischen Kriegsschiff das letzte Mal ein Glas ausgeschenkt. Wo genau der Rum aber seinen eigentlichen Ursprung hatte, ist gar nicht mehr genau nachzuvollziehen. Da Zuckerrohr mittlerweile ĂŒberall in den Tropen angebaut wird, hat sich auch der Rum extrem verbreitet. Aber auch nicht tropische Staaten lassen jungen Alkohol nach Europa exportieren, um ihn hier reifen zu lassen. Je höher allerdings die Breitengrade, umso lĂ€nger dauert die Reifung im Fass und hat dadurch auch oft einen anderen Geschmack. Aber so entwickelt sich eben alles weiter. Und wir denken, dass auch der europĂ€ische Rum den Piraten – und der Royal Navy – geschmeckt hĂ€tte. Einen von ihnen haben wir sogar fĂŒr euch parat – einen MĂŒnchner Lokalpatrioten sozusagen. Kleiner Tipp: checkt doch mal unseren Shop aus.


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STADTTEIL

All over Minga

Classy Spirits # 1:
Die Entstehungsgeschichte der Trendspirituose Gin

Der Gin wurde, wie viele andere Alkoholsorten frĂŒher vorrangig als Medizin genutzt. Mittlerweile finden sie Verwendung in den wildesten und kreativsten Drinks nach Feierabend und lassen sich fruchtig, sauer, sĂŒĂŸ und total exotisch mixen. Eine Entstehungsgeschichte der wohl beliebtesten Spirituose – auf Wacholderbasis.

Der Gin: Der Aufstieg von Medizin zur Trendspirituose 

Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?

Wacholder als Arzneimittel

Der Gin ist ĂŒberall fĂŒr seine starke Wacholdernote bekannt, die den Grundstein der Spirituose bildet. Doch wer kam zum ersten Mal auf die Idee, diese Pflanzenbeere zu benutzen? HierfĂŒr mĂŒssen wir uns bei dem niederlĂ€ndischen Professor Sylvius de Bouve bedanken, der bereits im 16. Jahrhundert Alkohol mit Wacholder versetze. Damals war es allerdings noch nicht zum reinen TrinkvergnĂŒgen gedacht, sondern sollte als Arznei helfen, den Harndrang zu fördern. Dieses Mittel taufte er auf den Namen Genever, vermutlich abgeleitet vom französischen Wort fĂŒr Wacholder „GeniĂšvre“. Doch wie wurde aus der Medizin dann Schnaps? Ganz klar ist es nicht, doch man munkelt.

In Amsterdam: von Genever zu Gin

1575 grĂŒndete Lucas Bols seine erste Brauerei in Amsterdam. Vermutungen zufolge basiert der Wacholderschnaps, der dort produziert wurde, auf dem Grundrezept von de Bouve. So nahm das Interesse in der Medizin immer mehr ab, erfreute sich jedoch immer grĂ¶ĂŸer werdenden Beliebtheit in der Brennerei. Die niederlĂ€ndischen Grenzen hatte Genever bis dato jedoch nicht ĂŒberquert. Doch wie verteilte sich denn die Spirituose ĂŒber die Welt und wurde zu dem GetrĂ€nk, das wir heute trinken?


Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?

Durch den Krieg kam der Gin nach England

Im sogenannten hollĂ€ndisch-spanischen Krieg verbĂŒndeten sich Großbritannien mit den Niederlanden und Truppen kamen zur UnterstĂŒtzung. Diese fanden besonderen Gefallen an der liquiden Wacholderbeere und nahmen sie mit nach Hause. Dort wurde der Name vereinfacht und in Gin abgeĂ€ndert. Durch ein Importverbot fĂŒr französische Ware mangelte es an Alternativen fĂŒr Spirituosen und somit wurde durch das britische Parlament die Herstellung des Gins durch den „Distilling Act“ erleichtert. Somit durfte nun jeder Getreide destillieren, was die Produktion des Gins enorm steigerte. Auch eine Verzollung von Bier und anderen Spirituosen hatte zur Folge, dass viele einfach auf Gin umstiegen. Jedoch blieb das nicht ohne negative Nachwirkung.

Was harmoniert mit Wacholder?  

Im 18. Jahrhundert gab es den sogenannten „Gin Craze“, welche vor allem in der Ă€rmeren Schicht ein Problem wurde. Alkoholsucht und Gewaltverbrechen waren die Folge. Daher wurde die Produktion des Gins durch Gesetze stark eingeschrĂ€nkt. 1751 wurden Brauereien dazu verpflichtet, die Spirituose nur noch an HĂ€ndler und GaststĂ€tten zu verkaufen, die eine Lizenz fĂŒr den Vertrieb hatten. 1832 wurde erstmals reiner Alkohol destilliert, und somit entstand auch der bekannte „London Dry Gin“. Über die Zeit wurden immer mehr Aromen entwickelt, die mit dem Wacholder harmonierten und somit eine neue Geschmackswelt des Gins ermöglichte. Doch nach wie vor gilt: Die Grundrezeptur des Gins ist der Wacholder. Nur trinken wir ihn heute eben nicht mehr, um unseren Harndrang zu unterstĂŒtzen.


Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?
Classic Spirits #1: Woher kommt der Gin?

Mehr Geschichten

1 Buch, 13 Bars, 13 Drink-Erlebnisse: der delight guide

Kennt ihr dieses geheimnisvolle GefĂŒhl, wenn ihr eine unbekannte Bar betretet? Eure Hand berĂŒhrt die kĂŒhle Klinke der TĂŒr, die andere Hand schiebt den schweren Vorhang zur Seite, der bei manchen Bars nicht nur WĂ€rme, sondern auch diese intime Magie im Inneren hĂ€lt. Langsam erreicht eure Ohren die Musik, gemischt mit fremden Stimmen. Und dann seht ihr sie, in all ihrer Besonderheit: die Details der Einrichtung, das indirekt gesetzte Licht, die vielen unterschiedlichen Typen von Menschen. Die Barkeeper, die hinter’m Tresen voller Passion ihre flĂŒssigen Kunstwerke kredenzen. Wenn ihr dieses GefĂŒhl kennt, solltet ihr unbedingt den delight guide euer Eigen nennen. Wenn nicht, dann erst recht! Denn so klein das Buch auch ist, es öffnet euch nicht nur eine, sondern gleich 13 TĂŒren in die wunderbare Welt der MĂŒnchner Barkultur – persönlich und geschmacklich.

Der delight guide
Der delight guide
Der delight guide

Die Bar: Kein Ort, sondern ein GefĂŒhl

Wer die Bars einer Stadt kennt, der weiß wie sie tickt. Man könnte sagen: Er kennt ihre DNA. Was wir persönlich so sehr an einer Bar lieben? Sie ist immer auch ein Mikrokosmos fĂŒr sich. Ein Ort, der SehnsĂŒchte und kollektive Mythenbildung hervorbringt. Der elegante, aber tödliche Gentlemanspion, die verruchte Schöne, der extrovertierte Musiker, der souverĂ€ne Bartender, der den Geschichten seiner GĂ€ste mit stillschweigender Anteilnahme lauscht. Sie alle haben wir im Kopf, wenn wir an Bars denken. Und wir denken an wunderbare Abende, an denen wir die Zeit vergessen, das mondĂ€ne Treiben beobachten, uns den liquiden VerfĂŒhrungen hingeben und so richtig versacken. Gefangen in einem freiwilligen GefĂ€ngnis, das angenehmer nicht sein könnte. Gestrandet an einer samtig-weichen Insel der GenĂŒsse.

Aufhören zu suchen, lieber gleich entdecken – mit dem delight guide

MĂŒnchen hat lauter solche einzigartige Bars, hinter deren Tresen große Talente darauf warten, euch mit ihren kreativen und detailverliebten Visitenkarten zu verwöhnen. Damit ihr all diese Orte und Menschen im großen Fundus der Möglichkeiten nicht erst mĂŒhselig aufspĂŒren mĂŒsst, sondern direkt loslegen könnt mit dem Entdecken, prĂ€sentiert euch der delight guide eine wunderbare Selektion an Highlights. Und hat zudem schon vorab einen Deal fĂŒr euch eingetĂŒtet…


Der delight guide
Der delight guide
Der delight guide

Bars geschmacklich erleben – mit einem Drink on the house durch den delight guide

Jeder Buchinhaber bekommt in jeder der vorgestellten Bars einen Signature Drink aufs Haus serviert. Der delight guide will euch aber nicht nur zum Probieren einladen. Er will euch auch dazu einladen, nicht nur Augen, Ohren und Mund, sondern auch das Herz zu öffnen. Dann kann selbst der grĂ¶ĂŸte Connaisseur einer gastronomieverwöhnten Stadt wie MĂŒnchen noch liquide Abenteuer erleben. Auf dass das Entdecken nie aufhört!



ADRESSE

Landsberger Straße 68, 80339 MĂŒnchen

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Schwanthalerhöhe

ÖFFUNGSZEITEN

So-Do 12 bis 2 Uhr,
Fr & Sa 12 bis 3 Uhr

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Kreative Drink-Highlights zur japanischen Fusion-Kitchen

Das Izakaya im Roomers Hotel bietet seit 2017 nicht nur feinstes asiatisches Fusion-Food, sondern auch das Beste aus der Welt der Cocktails. An der 360-Grad-Bar aus schwarzem Holz arbeiten Barchefin Christina Beck und ihr Team sieben Tage die Woche in der Roomers Bar. Das ist ein großer Kraftakt, der zugleich die KreativitĂ€t herausfordert. Trotzdem schaffen sie es, regelmĂ€ĂŸig eine neue Barkarte zu kreieren und ihren GĂ€sten Tag fĂŒr Tag ein zweites Zuhause zu bieten.

Man muss Gastgeber sein, kreativ und wirklich fĂŒr seinen Beruf brennen
Christina BeckBarchefin

Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya

Streit, TrĂ€nen, GlĂŒcksmomente – in einer Bar kann alles passieren

Betritt man das Izakaya, fĂ€llt einem zuerst die Roomers Bar auf. Sie steht frei im Raum, strahlt schwarz zwischen den hellen Holzbalken hervor und ist prall gefĂŒllt. Das Team dahinter weiß zuÂ ĂŒberzeugen. Barchefin Christina ist es besonders wichtig, dass die Stimmung stimmt. Schön ist auch zu sehen, dass diese Bar kein reines MĂ€nnergebiet ist. Doch was bedeutet es ĂŒberhaupt, Barkeeper zu sein? „Man muss Gastgeber sein, kreativ und wirklich fĂŒr seinen Beruf brennen. In einer Bar fĂŒhrt man ganz andere GesprĂ€che als in einem Restaurant. Es ist viel persönlicher und man hat mehr Zeit fĂŒr den Gast. Jeder Gast hat ein anderes BedĂŒrfnis, dafĂŒr muss man ein GefĂŒhl entwickeln. Man ist schon eine Art Psychologe, das stimmt schon“, erklĂ€rt Christina. Streit, TrĂ€nen, GlĂŒcksmomente – all das teilt sie mit ihren GĂ€sten. Die Barchefin legt mit ihrem Team sehr viel Wert darauf, dass jeder mit einem guten GefĂŒhl nach Hause geht und sich denkt: „Ich hatte einen rundum gelungenen Abend.“

„Eine Frau hinter der Bar ist sehr Ă€sthetisch“

FĂŒr das positive GefĂŒhl sind vor allem die Mitarbeiter verantwortlich: „Ich versuche immer, hinter der Bar MĂ€nner und Frauen zu vermischen. Jeder hat seine StĂ€rken und seine SchwĂ€chen. Der eine kann super Mixen, der andere ist der perfekte Gastgeber. So ergibt es einfach das beste Gesamtbild“, erzĂ€hlt die Barchefin. Uns gefĂ€llt es sehr, hier so viele weibliche Gesichter zu sehen, Christina sieht das Ă€hnlich: „Eine Frau hinter der Bar ist etwas unglaublich Ästhetisches. Ich schaue einer Frau wahnsinnig gerne beim Mixen zu. Denn das kann sie genau so gut wie ein Mann.“ Als sie uns erzĂ€hlt, dass die Konstellation hinter der Bar so schon seit mehr als anderthalb Jahren besteht, wird sie etwas nostalgisch. Christina als Barchefinin in der Roomers Bar ist sehr darauf bedacht, dass das Teamwork einwandfrei funktioniert: „Auch ein kurzes Zusammensitzen nach der Schicht ist mir wichtig, so können wir direkt ĂŒber alles sprechen und uns als Team stetig verbessern. Das ist nicht nur fĂŒr die Bar ganz wichtig, sondern auch fĂŒr die Stimmung des Teams.“ Denn die Stimmung des Teams spĂŒrt man schließlich auch als Gast.


Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya

Herzblut und Empathie sind unerlĂ€sslich fĂŒr den Job als Barkeeper, wie in der Roomers Bar

Doch wie schaffen es die Jungs und MĂ€dels eigentlich, uns einen angenehmen und schönen Abend zu bereiten? „Wir versuchen, immer das GesprĂ€ch mit dem Gast zu suchen. Denn GesprĂ€che sind das A und O. Auch, wenn der Drink mal nicht den Erwartungen entsprochen hat oder der Gast privaten Stress hatte – wenn wir das zwischenmenschlich wettmachen, ist der Abend eigentlich gerettet“, erklĂ€rt die Barchefin. DafĂŒr brauche es Herzblut und Empathie. „Eine FĂ€higkeit, die meiner Meinung nach jeder Gastronom haben sollte. Das Ziel ist immer: Dem Gast etwas zu prĂ€sentieren, was er liebt, was ihm schmeckt und was er nicht vergisst.“ Jede Bar hat einen anderen Anspruch und ein anderes Konzept. Sich also mit anderen Bars zu vergleichen und darĂŒber zu urteilen, wie andere das machen, ergibt fĂŒr Christina wenig Sinn. Überall liegt der Fokus auf anderen Dingen. Die Roomers Bar im Izakaya setzt unter anderem auf hochwertige asiatische Spirits, aber auch populĂ€re Classics bis hin zu Rezepten, mit denen sie sich auf komplett neues Drink-Terrain wagen. Doch wie entsteht so ein Kunstwerk im Glas eigentlich? Und wie beeinflussen Trends die Rezepturen?

Roomers Bar: the sky is the limit 

„Jedes Jahr ist etwas anderes angesagt: Der Gin ist ein Dauerbrenner. Die letzten Jahre waren auch Tequila und Mezcal ein großes Thema.“ In der Roomers Bar im Izakaya geht Christina deshalb mit ihrem ganzen Team regelmĂ€ĂŸig das komplette Sortiment durch. Viele Spirituosenhersteller stellen sich gezielt vor, beratschlagt wird immer im ganzen Team. Und wie verrĂŒckt darf man dann sein bei der Kreation von Drinks? Wenn es nach Christina geht, gibt es keine Vorgaben. „The sky is the limit. Ich bin mir nicht sicher, ob es ĂŒberhaupt ein Limit gibt. PrimĂ€r geht es darum, dass der Gast einen Drink bekommt, der ihn so flasht, dass er ihn nie vergisst – ob es da dann tatsĂ€chlich No-Gos gibt? Ich wĂŒrde sagen, nein. Zu crazy gibt es fĂŒr mich nicht. Es muss einfach schmecken!“ Auf der Karte von 2019 gab es in der Roomers Bar zum Beispiel einen Cocktail mit fermentierter Paprika und SĂŒĂŸholz. „Wenige GĂ€ste trauen sich im ersten Moment ran, aber haben sie solch außergewöhnliche Drinks erst mal probiert, sagen sie nur: ‚Wow, will ich nochmal haben!’“ In diesem Jahr arbeitet das Team deshalb unter anderem mit Kefir. Auch alkoholfreie Drinks liegen immer mehr im Trend. Die sogenannten Virgin Drinks werden heute viel weniger belĂ€chelt als frĂŒher. Christina ist da gleicher Meinung: „Jede Bar sollte etwas Alkoholfreies anbieten. Denn auch Leute, die gar keinen Alkohol trinken oder nur an diesem Abend nicht, sollten genauso abgeholt und verwöhnt werden, wie GĂ€ste, die Alkohol trinken.“


Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya
Die Roomers Bar im Izakaya

MĂŒnchen als Bar-Vorreiter in Deutschland?

Neue Drink-Kreationen hören – gerade in einer Stadt wie MĂŒnchen mit einer unglaublich hohen Bardichte – nie auf. Wir fragen uns, wie man es schafft, immer wieder aufs Neue kreativ zu sein? „JĂ€hrlich kreieren wir eine neue Barkarte mit 18 neuen Drinks. Jedes Mal fragen wir uns, ob wir die letzte Karte toppen können. Es ist ein sehr langwieriger Prozess, aber als Team schaffen wir es – toi, toi, toi – immer wieder. Jeder bringt seine Ideen ein und an den Grundrezepten feilen wir dann zusammen. Und genau das ist auch das Spannende.“ Doch wie trendy ist MĂŒnchen in Sachen Barkultur? „Ich wĂŒrde fast sagen, dass wir Vorreiter in Deutschland sind, was die Bars angeht. Klar, auch beispielsweise in Berlin gibt es hippe Bars. Aber diesen Anspruch an QualitĂ€t und die extreme Bardichte, das gibt es eigentlich sonst nirgendwo in Deutschland. AngefĂŒhrt vom legendĂ€ren Schumann’s.“

Ein zweites Zuhause fĂŒr die GĂ€ste – so soll es bleiben in der Roomers Bar

Ob es einen Masterplan gibt, die Roomers Bar im Izakaya auch zur MĂŒnchner Legende zu machen, wollen wir wissen. „Klar, jede Bar will irgendwo die beste Bar sein. Aber fĂŒr uns ist es einfach wichtig, dass der Gast einen rundum guten Abend hat und deshalb wiederkommt”, sagt Christina. Dass die Bar erfolgreich ist, das Team bestehen bleibt und die AtmosphĂ€re weiterhin so heimelig bleibt – auch das ist der Barchefin wichtig. „Das grĂ¶ĂŸte Kompliment als Bar ist es, wenn GĂ€ste uns wĂ€hrend der Corona-Zeit geschrieben haben ‚Wir vermissen es, bei euch an der Bar zu sitzen‘ – Genau das wollen wir so beibehalten.“


FĂŒnfmal Drinks schlĂŒrfen & Aussicht genießen

Goldene Sonnenstrahlen streifen die DĂ€cher unserer Lieblingsstadt und ein lauer Sommerwind weht uns um die Nase, wĂ€hrend wir in luftiger Höhe mit einem Drink in der Hand in den Feierabend starten. Also, wenn die Rooftop Bar nicht die Definition von Lebensfreude pur sind, dann wissen wir es auch nicht 
 Ob fĂŒr den entspannten After-Work-Plausch oder das romantische Weekend-Dinner – Diese fĂŒnf Dachterrassen sind ultimative Anlaufstellen fĂŒr alle Sonnenanbeter!

Schöne Rooftop Bars in MĂŒnchen

Der versteckte Geheimtipp: Die Rooftop Bar LOUIS Grillroom

Die Dachterrasse im 6. Stock des LOUIS Hotels ist ein echter Geheimtipp: Der versteckte Außenbereich lockt mit einem Panoramablick auf den Alten Peter, die TĂŒrme der Frauenkirche und die Marienkirche. Außerdem warten hier verschiedene Cocktail-Kreationen und frisch gegrillte Gerichte aus dem LOUIS Grillroom auf euch. Da schlĂ€gt unser Foodie-Herz direkt höher!


Schöne Rooftop Bars in MĂŒnchen

Glockenbach-Flair im The Flushing Meadows Hotel

Unter den Sonnenanbetern ist das The Flushing Meadows lĂ€ngst bekannt. Zwar versteckt sich seine szenige Rooftop Bar in einem eher unscheinbaren GebĂ€ude, doch wer durch die silbergraue EingangstĂŒr spaziert und mit dem Aufzug in den obersten Stock fĂ€hrt, wird mit einem atemberaubenden Ausblick auf die Alpen belohnt. Mit einem Thai Basil Smash in der Hand den Sonnenuntergang genießen 
 Hach, das könnten wir jeden Tag machen!


Schöne Rooftop Bars in MĂŒnchen

Luxuriös entspannen in der Blue Spa Bar & Lounge

Wer’s exklusiv mag, ist in der Blue Spa Bar & Lounge des Bayerischen Hofs zweifellos an der richtigen Adresse. Hier könnt ihr nicht nur den Ausblick auf die Frauenkirche genießen, leichte Wellness-Gerichte schnabulieren und kĂŒhle Cocktails schlĂŒrfen, sondern es euch auch im Pool oder in der Sauna gutgehen lassen. Schlechtes Wetter? Kein Problem! Dank des verglasten Wintergartens inklusive offenem Kamin könnt ihr in der Blue Spa Lounge auch bei strömendem Regen oder kĂŒhleren Temperaturen entspannte Stunden verbringen. Ach, so mögen wir das!


Schöne Rooftop Bars in MĂŒnchen

Locker & lecker ĂŒber den DĂ€chern MĂŒnchens: CafĂ© Vorhoelzer

Weniger gehoben, aber definitiv nicht weniger entspannt, geht es im CafĂ© Vorhoelzer auf dem Dach der TU zu. Dieser sonnige Spot in der Maxvorstadt lockt von Studenten ĂŒber Kreative bis zu Business-Leuten alle an, die den Blick ĂŒber die DĂ€cher MĂŒnchens in lockerer AtmosphĂ€re genießen möchten. Bei einer heißen Tasse Kaffee und einem saftigen StĂŒck Kuchen könnt ihr euch auf einem der gemĂŒtlichen LiegestĂŒhle zurĂŒcklehnen und einfach nur entspannen, wĂ€hrend die Sonne langsam untergeht 



Schöne Rooftop Bars in MĂŒnchen

Exklusiv & gehoben: das China Moon Roof Terrace Restaurant

Im edlen China Moon Roof Terrace Restaurant, auf der Dachterrasse des Mandarin Oriental, erwarten euch neben einem unglaublichen 360-Grad-Rundblick auf MĂŒnchen und die Alpen leckere mediterrane und asiatische Gerichte. Zwar mĂŒsst ihr hier ein kleines bisschen tiefer in die Tasche greifen – aber was tut man nicht alles fĂŒr gutes Essen und einen bomben Ausblick, oder?



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Glockenbachviertel

Bartour mit BuchfĂŒhrung

Dienstagabend, wir verlassen das BĂŒro, und siehe da: Es hat endlich aufgehört zu regnen. Und sind das da etwa Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolkendecke kĂ€mpfen? Direkt empfinden wir das wohltuende GefĂŒhl des Feierabends und den Drang, noch nicht direkt den Weg nach Hause einzuschlagen, sondern eine Bar aufzusuchen. Ein Feierabenddrink muss her. Doch wohin? Dankenswerterweise sind wir im Besitz des delight guides. In dem kleinen BĂŒchlein findet ihr 13 Bars, in denen ihr feinstes liquides GlĂŒck bekommt – aufs Haus. Wie das geht? ErzĂ€hlen wir euch.

Ein Bar-Abend mit dem delight guide
Ein Bar-Abend mit dem delight guide

Pacific Times: rotes Feuer im Glas

First things first: Wohin geht’s? Wir schlagen also unseren delight guide auf und schauen auf die Stadtkarte. Mal wieder an den GĂ€rtnerplatz, denken wir uns. Dort eignet sich die hohe Bardichte auch hervorragend fĂŒr ein kleines Barhopping. Erster Halt ist das Pacific Times. Barchef Andi Till empfĂ€ngt uns persönlich. „Einmal den delight guide?“, fragt er uns. Denn jede der 13 Bars bietet ĂŒber den delight guide einen Signature Drink des Hauses an. Hier ist es der Campari Seltz. Das feurig-rote Glas kommt an unseren Tisch, wir prosten uns zu und probieren. Bitter schmeckt er, so viel ist sicher. Andi versteht direkt. „Wisst ihr, bei einem Drink ist es ein bisschen wie mit Jazz. Je öfter ihr es probiert, umso besser findet ihr es. Und irgendwann ist er aus eurem Leben gar nicht mehr wegzudenken.“ Und irgendwie hat er recht, denn mit jedem Schluck schmeckt uns der Drink besser. WorĂŒber wir uns auch absolut einig sind: Andi und sein Team verstehen uns ohne Worte. Sie lesen uns unsere WĂŒnsche von den Augen ab, verstehen unseren Geschmack und unsere Vorlieben ohne einen einzigen Satz. An der ruhigen Straßenecke hinterm GĂ€rtnerplatz lĂ€sst es sich aushalten, soviel ist klar. Doch wir wollen weiter, denn heute geht es um die vielfĂ€ltige MĂŒnchner Barszene und vor allem um die Vielfalt der Drinks.


Ein Bar-Abend mit dem delight guide
Ein Bar-Abend mit dem delight guide
Ein Bar-Abend mit dem delight guide

Back to the basics – mit ein bisschen Nelke in der MĂ©nage Bar

Die MĂ©nage Bar ist nur einen Katzensprung entfernt, und deshalb unser zweiter Anlaufpunkt an diesem Abend. Die kleine Bar in der Buttermelchstraße kann nicht nur gute Drinks, sondern auch gutes Essen. Aber wir sind heute ja fĂŒrs FlĂŒssige hier. Barchef Johannes Möhring erwartet uns schon. Da mittlerweile die Sonne den Kampf gegen die Wolken gewonnen hat, setzen wir uns auf die Straße. Schön ruhig ist es, und das mitten im Glockenbach. Der delight guide Drink ist hier ein Seasonal Milkpunch. Nach einem kurzen Plausch mit Johannes bekommen wir etwas ganz Besonderes, das uns ein bisschen an Weihnachten erinnert (obwohl dafĂŒr nicht wirklich Saison ist). Ein Grund dafĂŒr ist das leichte Nelkenaroma. Doch der schaumige Drink mit Wermut schmeckt auch bei Sonnenschein, das haben wir getestet. Hier fĂŒhlen wir uns wie bei alten Freunden, mit denen wir uns verabredet haben. Mit Johannes quatschen wir ein bisschen ĂŒber die Gastronomie in Corona-Zeiten, ĂŒber leckere Drinks und seine Bar. MĂ©nage ist by the way französisch und heißt ĂŒbersetzt ‚Haushalt‘. Das bedeutet: Hier geht‘s back to the basics. Gerne wĂŒrden wir noch fĂŒr einen zweiten – oder auch dritten – Drink die basics genießen, aber wir haben an diesem Abend noch ein weiteres Ziel.


Ein Bar-Abend mit dem delight guide
Ein Bar-Abend mit dem delight guide
Ein Bar-Abend mit dem delight guide

Moos an der Wand und Salbei im Glas in der Trisoux Bar

FĂŒr die dritte und letzte Station legen wir einen kleinen Abendspaziergang ein und laufen die MĂŒllerstraße entlang, bis wir die Trisoux Bar erreichen. Die Bar mit Decken aus FichtenholzstĂ€ben und MooswĂ€nden. Die Bar, an der man so oft staunend vorbeilĂ€uft. Heute laufen wir aber nicht vorbei, sondern rein. Barchef Philipp Fröhlich legt großen Wert auf saisonale Produkte. Deshalb Ă€ndert sich die GetrĂ€nkekarte auch im Laufe des Jahres immer wieder. Wir bekommen einen Sunny Side Up, das ist ein ein sĂŒĂŸ-fruchtiger Aperitif mit Salbei und getrockneter Orange. WĂ€hrend wir ein Schluck nach dem anderen genießen, schauen wir uns um, bewundern die Wand aus Moos (die sich ĂŒbrigens auch wunderbar weich anfĂŒhlt) und fĂŒhlen uns rundum wohl. Draußen auf der MĂŒllerstraße herrscht reger Betrieb, doch hier drin, in unserem persönlichen Großstadtdschungel, können wir durchatmen. „Darf’s bei euch noch was sein?“, fragt Philipp uns und wir wĂŒrden am liebsten rufen: „Zweimal fĂŒr immer hierbleiben, bitte!“, doch treten dann, schwere Herzens, den Nachhauseweg an.


Ein Bar-Abend mit dem delight guide
Ein Bar-Abend mit dem delight guide
Ein Bar-Abend mit dem delight guide

Get out of your comfort zone for something special

Auf unserem Weg zur U-Bahn, glĂŒckselig und warm ums Herz dank der liquiden SchĂ€tze, fassen wir den Abend noch einmal zusammen. Drei Bars, drei Drinks – die unterschiedlicher nicht sein könnten. Uns wird mal wieder bewusst, dass unser MĂŒnchen doch viel mehr Facetten hat, als immer behauptet wird. Denn nicht nur die Drinks und Locations Ă€hneln sich nicht die Bohne, auch das Publikum ist von Bar zu Bar unterschiedlich. Durch den delight guide streben wir also Orte der Stadt an, die wir von allein wohl so schnell nicht aufgesucht hĂ€tten. Denn jeder von uns hat so seine Stammkneipen. Doch ĂŒber den Tellerrand hinauszublicken, neue GeschmĂ€cker zu testen, neue Persönlichkeiten kennenlernen – All das liegt manchmal außerhalb unserer Komfortzone, bringt uns jedoch immer wieder voran.