Haben die Piraten wirklich etwas damit zu tun?
Wer an Rum denkt, hat sicherlich zuerst Piraten, Freibeuter, eine offene See und karibische Inseln im Kopf. Nicht zuletzt durch viele Piratenfilme, wie Fluch der Karibik, wurde der Rum unauflösbar mit den Piraten verknüpft. Aber woher kommt der Rum eigentlich wirklich und haben die Piraten auch etwas mit der Entstehungsgeschichte zu tun? Wir verraten mal so viel: Dass sie ihn gerne getrunken haben, ist keine Erfindung der Filmindustrie.






Piraten oder doch eher die Royal Navy – wer war nun für den Rum zuständig?
Aus wirtschaftlichen Gründen wurden die östlichen Inseln der Karibik im 17. Jahrhundert kolonisiert und bepflanzt. Zu dieser Zeit beherrschten vor allem die Nationen Spanien und England die Weltmeere. Doch auch Piraten waren zu dieser Zeit auf dem offenen Meer unterwegs. Um die Arbeiter auf den kolonisierten Inseln vor Angriffen zu schützen, wurden bewaffnete Schiffe in die Region geschickt. Da es die meiste Zeit aber doch eher ruhig zu ging, mussten die Matrosen bei Laune gehalten werden. Daher wurde ihnen eine tägliche Wein- und Bierration versprochen. Wie die Wetterexperten unter euch sich sicherlich denken können: Die Wetterverhältnisse in der Karibik waren nicht geeignet für diese Getränke. Aber es kommt im Leben ja immer alles so, wie es kommen soll. Hier auch. In Form von Rum.






Von Süßspeisen zum Rum
Da in Europa die Nachfrage nach Zucker explodierte, gab es in der gesamten Karibik auf allen Inseln nicht nur Sand wie am Meer, sondern auch noch einige Zuckerrohr-Plantagen. Bis die Arbeiter vor Ort auf die Idee kamen, Alkohol zu destillieren, verging nicht viel Zeit. Aber: Die europäischen Großmächte verboten den Export des Alkohols. Und so häuften sich die Fässer auf den Inseln und zogen die Piraten an (also doch Piraten, wir wussten es doch). Trotzdem mussten die Fässer weg. Also fingen die Arbeiter an, die überschüssige Ware an die englische Marine zu verkaufen. Durch die militärische Präsenz wurde die Piratendichte kleiner und die Soldaten auf den Schiffen hatten endlich ein alkoholisches Getränk, das den Wetterverhältnissen trotzen konnte. Um 1650 rum ging es den Seemännern wirklich gut – ein halber Liter Rum gehörte immerhin zu ihrer Tagesration.






Ganz schön stark so ein täglicher Rum
Wer aber täglich 75 %igen Rum trinkt wie ein Feierabendbier, ist bald nicht mehr der beste Verteidiger einer Insel. Deshalb wurde der Rum verdünnt. Waren die Soldaten fleißig, bekamen sie zu ihrem Glas auch noch etwas Zucker und Zitronensaft und extra Rationen. Arbeiten wurde also in Rum ausgezahlt. Diese Tradition hielt sich lang, denn erst im Jahr 1970 wurde auf einem englischen Kriegsschiff das letzte Mal ein Glas ausgeschenkt. Wo genau der Rum aber seinen eigentlichen Ursprung hatte, ist gar nicht mehr genau nachzuvollziehen. Da Zuckerrohr mittlerweile überall in den Tropen angebaut wird, hat sich auch der Rum extrem verbreitet. Aber auch nicht tropische Staaten lassen jungen Alkohol nach Europa exportieren, um ihn hier reifen zu lassen. Je höher allerdings die Breitengrade, umso länger dauert die Reifung im Fass und hat dadurch auch oft einen anderen Geschmack. Aber so entwickelt sich eben alles weiter. Und wir denken, dass auch der europäische Rum den Piraten – und der Royal Navy – geschmeckt hätte. Einen von ihnen haben wir sogar für euch parat – einen Münchner Lokalpatrioten sozusagen. Kleiner Tipp: checkt doch mal unseren Shop aus.
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MÜNCHEN

Vorsicht, dieser Text enthält eine Schippe Sarkasmus und sollte nicht allzu ernst genommen werden. Doch wir wollen eben auch in dieser Zeit ein bisschen mit euch schmunzeln und heizen deswegen die Vorurteile der Stadt München so richtig an. Denn was wird eigentlich in den verschiedenen Stadtteilen getrunken? Und was sagt das über die Bewohner aus? Wir haben uns mal ein bisschen umgeschaut und eine eigene (absolut nicht wissenschaftlich fundierte) Studie durchgeführt. Bogenhausen vs. Maxvorstadt – los geht’s.
MÜNCHEN

Der Gin wurde, wie viele andere Alkoholsorten früher vorrangig als Medizin genutzt. Mittlerweile finden sie Verwendung in den wildesten und kreativsten Drinks nach Feierabend und lassen sich fruchtig, sauer, süß und total exotisch mixen. Eine Entstehungsgeschichte der wohl beliebtesten Spirituose - auf Wacholderbasis.
MÜNCHEN

Gerade in den letzten Monaten, in denen es mit Bars der Stadt etwas mau aussah, wussten wir unsere eigenen vier Wände viel mehr zu schätzen. Einziges Problem: Die Drinks waren nicht mehr das, wie wir es aus dem Münchner Nachtleben gewohnt waren. Und immer nur Weinschorle und Bier trinken? Ne, unsere feinen Gaumen brauchen Abwechslung. Aber wie macht man denn jetzt überhaupt einen Drink daheim? Und was braucht man dazu alles? Ein Glas und paar Eiswürfel? Die Jungs von Shake & Stir haben eine portable Bar, mit der sie Events begießen – da sie also die absoluten Experten sind, haben wir mit ihnen eine Liste zusammengestellt, mit der auch ihr in Zukunft Shake-König/innen werden könnt.
All over Minga
Classy Spirits # 1:
Die Entstehungsgeschichte der Trendspirituose Gin
Der Gin wurde, wie viele andere Alkoholsorten früher vorrangig als Medizin genutzt. Mittlerweile finden sie Verwendung in den wildesten und kreativsten Drinks nach Feierabend und lassen sich fruchtig, sauer, süß und total exotisch mixen. Eine Entstehungsgeschichte der wohl beliebtesten Spirituose – auf Wacholderbasis.
Der Gin: Der Aufstieg von Medizin zur Trendspirituose






Wacholder als Arzneimittel
Der Gin ist überall für seine starke Wacholdernote bekannt, die den Grundstein der Spirituose bildet. Doch wer kam zum ersten Mal auf die Idee, diese Pflanzenbeere zu benutzen? Hierfür müssen wir uns bei dem niederländischen Professor Sylvius de Bouve bedanken, der bereits im 16. Jahrhundert Alkohol mit Wacholder versetze. Damals war es allerdings noch nicht zum reinen Trinkvergnügen gedacht, sondern sollte als Arznei helfen, den Harndrang zu fördern. Dieses Mittel taufte er auf den Namen Genever, vermutlich abgeleitet vom französischen Wort für Wacholder „Genièvre“. Doch wie wurde aus der Medizin dann Schnaps? Ganz klar ist es nicht, doch man munkelt.
In Amsterdam: von Genever zu Gin
1575 gründete Lucas Bols seine erste Brauerei in Amsterdam. Vermutungen zufolge basiert der Wacholderschnaps, der dort produziert wurde, auf dem Grundrezept von de Bouve. So nahm das Interesse in der Medizin immer mehr ab, erfreute sich jedoch immer größer werdenden Beliebtheit in der Brennerei. Die niederländischen Grenzen hatte Genever bis dato jedoch nicht überquert. Doch wie verteilte sich denn die Spirituose über die Welt und wurde zu dem Getränk, das wir heute trinken?






Durch den Krieg kam der Gin nach England
Im sogenannten holländisch-spanischen Krieg verbündeten sich Großbritannien mit den Niederlanden und Truppen kamen zur Unterstützung. Diese fanden besonderen Gefallen an der liquiden Wacholderbeere und nahmen sie mit nach Hause. Dort wurde der Name vereinfacht und in Gin abgeändert. Durch ein Importverbot für französische Ware mangelte es an Alternativen für Spirituosen und somit wurde durch das britische Parlament die Herstellung des Gins durch den „Distilling Act“ erleichtert. Somit durfte nun jeder Getreide destillieren, was die Produktion des Gins enorm steigerte. Auch eine Verzollung von Bier und anderen Spirituosen hatte zur Folge, dass viele einfach auf Gin umstiegen. Jedoch blieb das nicht ohne negative Nachwirkung.
Was harmoniert mit Wacholder?
Im 18. Jahrhundert gab es den sogenannten „Gin Craze“, welche vor allem in der ärmeren Schicht ein Problem wurde. Alkoholsucht und Gewaltverbrechen waren die Folge. Daher wurde die Produktion des Gins durch Gesetze stark eingeschränkt. 1751 wurden Brauereien dazu verpflichtet, die Spirituose nur noch an Händler und Gaststätten zu verkaufen, die eine Lizenz für den Vertrieb hatten. 1832 wurde erstmals reiner Alkohol destilliert, und somit entstand auch der bekannte „London Dry Gin“. Über die Zeit wurden immer mehr Aromen entwickelt, die mit dem Wacholder harmonierten und somit eine neue Geschmackswelt des Gins ermöglichte. Doch nach wie vor gilt: Die Grundrezeptur des Gins ist der Wacholder. Nur trinken wir ihn heute eben nicht mehr, um unseren Harndrang zu unterstützen.






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MÜNCHEN

Letzte Woche haben wir die erste Hälfte unseres Hausbar Guides veröffentlicht. Nun solltet ihr also Gläser, Shaker, Rührlöffel und Messbecher besitzen. Super, und was machen wir nun damit? Keine Sorge, heute kümmern wir uns um den wichtigsten Teil - den Inhalt. Die Jungs von Shake & Stir haben eine portable Bar, mit der sie Events begießen – hier also der versprochene zweite Teil der Essential für eure Bar zu Hause, mit der auch ihr in Zukunft Shake-König/innen werden könnt.
MÜNCHEN

Gerade in den letzten Monaten, in denen es mit Bars der Stadt etwas mau aussah, wussten wir unsere eigenen vier Wände viel mehr zu schätzen. Einziges Problem: Die Drinks waren nicht mehr das, wie wir es aus dem Münchner Nachtleben gewohnt waren. Und immer nur Weinschorle und Bier trinken? Ne, unsere feinen Gaumen brauchen Abwechslung. Aber wie macht man denn jetzt überhaupt einen Drink daheim? Und was braucht man dazu alles? Ein Glas und paar Eiswürfel? Die Jungs von Shake & Stir haben eine portable Bar, mit der sie Events begießen – da sie also die absoluten Experten sind, haben wir mit ihnen eine Liste zusammengestellt, mit der auch ihr in Zukunft Shake-König/innen werden könnt.
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Voller Vorfreude sitzen wir in unserer Lieblingsbar und warten auf den Cocktail, mit dem uns der Barkeeper heute überraschen will. Und dann steht sie – serviert in einem eleganten Glas - vor uns: Eine liquide Symphonie aus Aromen, die uns mit jedem Schluck tiefer in die kreative Welt der Drinkkunst entführt. Aber warum wurde uns der Cocktail in genau diesem Glas serviert? Eine kleine Gläserkunde.
1 Buch, 13 Bars, 13 Drink-Erlebnisse: der delight guide
Kennt ihr dieses geheimnisvolle Gefühl, wenn ihr eine unbekannte Bar betretet? Eure Hand berührt die kühle Klinke der Tür, die andere Hand schiebt den schweren Vorhang zur Seite, der bei manchen Bars nicht nur Wärme, sondern auch diese intime Magie im Inneren hält. Langsam erreicht eure Ohren die Musik, gemischt mit fremden Stimmen. Und dann seht ihr sie, in all ihrer Besonderheit: die Details der Einrichtung, das indirekt gesetzte Licht, die vielen unterschiedlichen Typen von Menschen. Die Barkeeper, die hinter’m Tresen voller Passion ihre flüssigen Kunstwerke kredenzen. Wenn ihr dieses Gefühl kennt, solltet ihr unbedingt den delight guide euer Eigen nennen. Wenn nicht, dann erst recht! Denn so klein das Buch auch ist, es öffnet euch nicht nur eine, sondern gleich 13 Türen in die wunderbare Welt der Münchner Barkultur – persönlich und geschmacklich.






Die Bar: Kein Ort, sondern ein Gefühl
Wer die Bars einer Stadt kennt, der weiß wie sie tickt. Man könnte sagen: Er kennt ihre DNA. Was wir persönlich so sehr an einer Bar lieben? Sie ist immer auch ein Mikrokosmos für sich. Ein Ort, der Sehnsüchte und kollektive Mythenbildung hervorbringt. Der elegante, aber tödliche Gentlemanspion, die verruchte Schöne, der extrovertierte Musiker, der souveräne Bartender, der den Geschichten seiner Gäste mit stillschweigender Anteilnahme lauscht. Sie alle haben wir im Kopf, wenn wir an Bars denken. Und wir denken an wunderbare Abende, an denen wir die Zeit vergessen, das mondäne Treiben beobachten, uns den liquiden Verführungen hingeben und so richtig versacken. Gefangen in einem freiwilligen Gefängnis, das angenehmer nicht sein könnte. Gestrandet an einer samtig-weichen Insel der Genüsse.
Aufhören zu suchen, lieber gleich entdecken – mit dem delight guide
München hat lauter solche einzigartige Bars, hinter deren Tresen große Talente darauf warten, euch mit ihren kreativen und detailverliebten Visitenkarten zu verwöhnen. Damit ihr all diese Orte und Menschen im großen Fundus der Möglichkeiten nicht erst mühselig aufspüren müsst, sondern direkt loslegen könnt mit dem Entdecken, präsentiert euch der delight guide eine wunderbare Selektion an Highlights. Und hat zudem schon vorab einen Deal für euch eingetütet…






Bars geschmacklich erleben – mit einem Drink on the house durch den delight guide
Jeder Buchinhaber bekommt in jeder der vorgestellten Bars einen Signature Drink aufs Haus serviert. Der delight guide will euch aber nicht nur zum Probieren einladen. Er will euch auch dazu einladen, nicht nur Augen, Ohren und Mund, sondern auch das Herz zu öffnen. Dann kann selbst der größte Connaisseur einer gastronomieverwöhnten Stadt wie München noch liquide Abenteuer erleben. Auf dass das Entdecken nie aufhört!
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MÜNCHEN

Die noch junge Ginkgo Bar, das erste Gastro-Herzensprojekt zweier Geschwister mit asiatischen Wurzeln, ist wohl DER Geheimtipp unter den lokalen Barneueröffnungen 2019. Wer sich hier zu den Asian Tapas nur ein Helles bestellt und die mit Miso, Soja und Co. versetzen, exotischen Glaskreationen auslässt, ist selber Schuld.
MÜNCHEN

Sie ist wohl die geheimnisvollste Rose auf der Welt: Die „Sweet Juliet“. Warum genau sie die Namensgebung zur wunderbaren Bar im City Hilton bestimmt hat? Fest steht: Neben dem Namen sind sowohl die liquiden, als auch die kulinarischen Aussichten hier mehr als rosig.
ADRESSE
Landsberger Straße 68, 80339 München
Schwanthalerhöhe
ÖFFUNGSZEITENSo-Do 12 bis 2 Uhr,
Fr & Sa 12 bis 3 Uhr
Kreative Drink-Highlights zur japanischen Fusion-Kitchen
Das Izakaya im Roomers Hotel bietet seit 2017 nicht nur feinstes asiatisches Fusion-Food, sondern auch das Beste aus der Welt der Cocktails. An der 360-Grad-Bar aus schwarzem Holz arbeiten Barchefin Christina Beck und ihr Team sieben Tage die Woche in der Roomers Bar. Das ist ein großer Kraftakt, der zugleich die Kreativität herausfordert. Trotzdem schaffen sie es, regelmäßig eine neue Barkarte zu kreieren und ihren Gästen Tag für Tag ein zweites Zuhause zu bieten.
Man muss Gastgeber sein, kreativ und wirklich für seinen Beruf brennen
Christina BeckBarchefin






Streit, Tränen, Glücksmomente – in einer Bar kann alles passieren
Betritt man das Izakaya, fällt einem zuerst die Roomers Bar auf. Sie steht frei im Raum, strahlt schwarz zwischen den hellen Holzbalken hervor und ist prall gefüllt. Das Team dahinter weiß zu überzeugen. Barchefin Christina ist es besonders wichtig, dass die Stimmung stimmt. Schön ist auch zu sehen, dass diese Bar kein reines Männergebiet ist. Doch was bedeutet es überhaupt, Barkeeper zu sein? „Man muss Gastgeber sein, kreativ und wirklich für seinen Beruf brennen. In einer Bar führt man ganz andere Gespräche als in einem Restaurant. Es ist viel persönlicher und man hat mehr Zeit für den Gast. Jeder Gast hat ein anderes Bedürfnis, dafür muss man ein Gefühl entwickeln. Man ist schon eine Art Psychologe, das stimmt schon“, erklärt Christina. Streit, Tränen, Glücksmomente – all das teilt sie mit ihren Gästen. Die Barchefin legt mit ihrem Team sehr viel Wert darauf, dass jeder mit einem guten Gefühl nach Hause geht und sich denkt: „Ich hatte einen rundum gelungenen Abend.“
„Eine Frau hinter der Bar ist sehr ästhetisch“
Für das positive Gefühl sind vor allem die Mitarbeiter verantwortlich: „Ich versuche immer, hinter der Bar Männer und Frauen zu vermischen. Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen. Der eine kann super Mixen, der andere ist der perfekte Gastgeber. So ergibt es einfach das beste Gesamtbild“, erzählt die Barchefin. Uns gefällt es sehr, hier so viele weibliche Gesichter zu sehen, Christina sieht das ähnlich: „Eine Frau hinter der Bar ist etwas unglaublich Ästhetisches. Ich schaue einer Frau wahnsinnig gerne beim Mixen zu. Denn das kann sie genau so gut wie ein Mann.“ Als sie uns erzählt, dass die Konstellation hinter der Bar so schon seit mehr als anderthalb Jahren besteht, wird sie etwas nostalgisch. Christina als Barchefinin in der Roomers Bar ist sehr darauf bedacht, dass das Teamwork einwandfrei funktioniert: „Auch ein kurzes Zusammensitzen nach der Schicht ist mir wichtig, so können wir direkt über alles sprechen und uns als Team stetig verbessern. Das ist nicht nur für die Bar ganz wichtig, sondern auch für die Stimmung des Teams.“ Denn die Stimmung des Teams spürt man schließlich auch als Gast.






Herzblut und Empathie sind unerlässlich für den Job als Barkeeper, wie in der Roomers Bar
Doch wie schaffen es die Jungs und Mädels eigentlich, uns einen angenehmen und schönen Abend zu bereiten? „Wir versuchen, immer das Gespräch mit dem Gast zu suchen. Denn Gespräche sind das A und O. Auch, wenn der Drink mal nicht den Erwartungen entsprochen hat oder der Gast privaten Stress hatte – wenn wir das zwischenmenschlich wettmachen, ist der Abend eigentlich gerettet“, erklärt die Barchefin. Dafür brauche es Herzblut und Empathie. „Eine Fähigkeit, die meiner Meinung nach jeder Gastronom haben sollte. Das Ziel ist immer: Dem Gast etwas zu präsentieren, was er liebt, was ihm schmeckt und was er nicht vergisst.“ Jede Bar hat einen anderen Anspruch und ein anderes Konzept. Sich also mit anderen Bars zu vergleichen und darüber zu urteilen, wie andere das machen, ergibt für Christina wenig Sinn. Überall liegt der Fokus auf anderen Dingen. Die Roomers Bar im Izakaya setzt unter anderem auf hochwertige asiatische Spirits, aber auch populäre Classics bis hin zu Rezepten, mit denen sie sich auf komplett neues Drink-Terrain wagen. Doch wie entsteht so ein Kunstwerk im Glas eigentlich? Und wie beeinflussen Trends die Rezepturen?
Roomers Bar: the sky is the limit
„Jedes Jahr ist etwas anderes angesagt: Der Gin ist ein Dauerbrenner. Die letzten Jahre waren auch Tequila und Mezcal ein großes Thema.“ In der Roomers Bar im Izakaya geht Christina deshalb mit ihrem ganzen Team regelmäßig das komplette Sortiment durch. Viele Spirituosenhersteller stellen sich gezielt vor, beratschlagt wird immer im ganzen Team. Und wie verrückt darf man dann sein bei der Kreation von Drinks? Wenn es nach Christina geht, gibt es keine Vorgaben. „The sky is the limit. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt ein Limit gibt. Primär geht es darum, dass der Gast einen Drink bekommt, der ihn so flasht, dass er ihn nie vergisst – ob es da dann tatsächlich No-Gos gibt? Ich würde sagen, nein. Zu crazy gibt es für mich nicht. Es muss einfach schmecken!“ Auf der Karte von 2019 gab es in der Roomers Bar zum Beispiel einen Cocktail mit fermentierter Paprika und Süßholz. „Wenige Gäste trauen sich im ersten Moment ran, aber haben sie solch außergewöhnliche Drinks erst mal probiert, sagen sie nur: ‚Wow, will ich nochmal haben!’“ In diesem Jahr arbeitet das Team deshalb unter anderem mit Kefir. Auch alkoholfreie Drinks liegen immer mehr im Trend. Die sogenannten Virgin Drinks werden heute viel weniger belächelt als früher. Christina ist da gleicher Meinung: „Jede Bar sollte etwas Alkoholfreies anbieten. Denn auch Leute, die gar keinen Alkohol trinken oder nur an diesem Abend nicht, sollten genauso abgeholt und verwöhnt werden, wie Gäste, die Alkohol trinken.“






München als Bar-Vorreiter in Deutschland?
Neue Drink-Kreationen hören – gerade in einer Stadt wie München mit einer unglaublich hohen Bardichte – nie auf. Wir fragen uns, wie man es schafft, immer wieder aufs Neue kreativ zu sein? „Jährlich kreieren wir eine neue Barkarte mit 18 neuen Drinks. Jedes Mal fragen wir uns, ob wir die letzte Karte toppen können. Es ist ein sehr langwieriger Prozess, aber als Team schaffen wir es – toi, toi, toi – immer wieder. Jeder bringt seine Ideen ein und an den Grundrezepten feilen wir dann zusammen. Und genau das ist auch das Spannende.“ Doch wie trendy ist München in Sachen Barkultur? „Ich würde fast sagen, dass wir Vorreiter in Deutschland sind, was die Bars angeht. Klar, auch beispielsweise in Berlin gibt es hippe Bars. Aber diesen Anspruch an Qualität und die extreme Bardichte, das gibt es eigentlich sonst nirgendwo in Deutschland. Angeführt vom legendären Schumann’s.“
Ein zweites Zuhause für die Gäste – so soll es bleiben in der Roomers Bar
Ob es einen Masterplan gibt, die Roomers Bar im Izakaya auch zur Münchner Legende zu machen, wollen wir wissen. „Klar, jede Bar will irgendwo die beste Bar sein. Aber für uns ist es einfach wichtig, dass der Gast einen rundum guten Abend hat und deshalb wiederkommt”, sagt Christina. Dass die Bar erfolgreich ist, das Team bestehen bleibt und die Atmosphäre weiterhin so heimelig bleibt – auch das ist der Barchefin wichtig. „Das größte Kompliment als Bar ist es, wenn Gäste uns während der Corona-Zeit geschrieben haben ‚Wir vermissen es, bei euch an der Bar zu sitzen‘ – Genau das wollen wir so beibehalten.“






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MÜNCHEN

„Parlez-vous francais?“ „Äh, no, mi scusi!“ Mei, des macht aber nix – in der international angehauchten ISArBAR, die ihren Platz in den heiligen Hallen der französischen Hotelkette Sofitel gefunden hat, versteht man glücklicherweise auch den bayerischen Dialekt ganz einwandfrei.
MÜNCHEN

Ein guter Barkeeper geht nicht nur kreativ mit Spirituosen um, er ist auch ein Menschenkenner & liest uns Gästen die Wünsche vom Gesicht ab. Wer diese Institution der Münchner Barkultur noch nicht kennt, sollte direkt losziehen, um sie zu entdecken: Welcome to Pacific Times!
MÜNCHEN

Sie ist wohl die geheimnisvollste Rose auf der Welt: Die „Sweet Juliet“. Warum genau sie die Namensgebung zur wunderbaren Bar im City Hilton bestimmt hat? Fest steht: Neben dem Namen sind sowohl die liquiden, als auch die kulinarischen Aussichten hier mehr als rosig.
Fünfmal Drinks schlürfen & Aussicht genießen
Goldene Sonnenstrahlen streifen die Dächer unserer Lieblingsstadt und ein lauer Sommerwind weht uns um die Nase, während wir in luftiger Höhe mit einem Drink in der Hand in den Feierabend starten. Also, wenn die Rooftop Bar nicht die Definition von Lebensfreude pur sind, dann wissen wir es auch nicht … Ob für den entspannten After-Work-Plausch oder das romantische Weekend-Dinner – Diese fünf Dachterrassen sind ultimative Anlaufstellen für alle Sonnenanbeter!


Der versteckte Geheimtipp: Die Rooftop Bar LOUIS Grillroom
Die Dachterrasse im 6. Stock des LOUIS Hotels ist ein echter Geheimtipp: Der versteckte Außenbereich lockt mit einem Panoramablick auf den Alten Peter, die Türme der Frauenkirche und die Marienkirche. Außerdem warten hier verschiedene Cocktail-Kreationen und frisch gegrillte Gerichte aus dem LOUIS Grillroom auf euch. Da schlägt unser Foodie-Herz direkt höher!


Glockenbach-Flair im The Flushing Meadows Hotel
Unter den Sonnenanbetern ist das The Flushing Meadows längst bekannt. Zwar versteckt sich seine szenige Rooftop Bar in einem eher unscheinbaren Gebäude, doch wer durch die silbergraue Eingangstür spaziert und mit dem Aufzug in den obersten Stock fährt, wird mit einem atemberaubenden Ausblick auf die Alpen belohnt. Mit einem Thai Basil Smash in der Hand den Sonnenuntergang genießen … Hach, das könnten wir jeden Tag machen!


Luxuriös entspannen in der Blue Spa Bar & Lounge
Wer’s exklusiv mag, ist in der Blue Spa Bar & Lounge des Bayerischen Hofs zweifellos an der richtigen Adresse. Hier könnt ihr nicht nur den Ausblick auf die Frauenkirche genießen, leichte Wellness-Gerichte schnabulieren und kühle Cocktails schlürfen, sondern es euch auch im Pool oder in der Sauna gutgehen lassen. Schlechtes Wetter? Kein Problem! Dank des verglasten Wintergartens inklusive offenem Kamin könnt ihr in der Blue Spa Lounge auch bei strömendem Regen oder kühleren Temperaturen entspannte Stunden verbringen. Ach, so mögen wir das!


Locker & lecker über den Dächern Münchens: Café Vorhoelzer
Weniger gehoben, aber definitiv nicht weniger entspannt, geht es im Café Vorhoelzer auf dem Dach der TU zu. Dieser sonnige Spot in der Maxvorstadt lockt von Studenten über Kreative bis zu Business-Leuten alle an, die den Blick über die Dächer Münchens in lockerer Atmosphäre genießen möchten. Bei einer heißen Tasse Kaffee und einem saftigen Stück Kuchen könnt ihr euch auf einem der gemütlichen Liegestühle zurücklehnen und einfach nur entspannen, während die Sonne langsam untergeht …


Exklusiv & gehoben: das China Moon Roof Terrace Restaurant
Im edlen China Moon Roof Terrace Restaurant, auf der Dachterrasse des Mandarin Oriental, erwarten euch neben einem unglaublichen 360-Grad-Rundblick auf München und die Alpen leckere mediterrane und asiatische Gerichte. Zwar müsst ihr hier ein kleines bisschen tiefer in die Tasche greifen – aber was tut man nicht alles für gutes Essen und einen bomben Ausblick, oder?
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MÜNCHEN

Es ist sexy und laut?! Na dann: Benvenuti! Denn mit ziemlicher Sicherheit seid ihr in der Senatore Bar gelandet. Zwischen liebevollem Putten-Kitsch treffen sich ausgefallene Pizza- mit namenhaften Italo-Drink-Kreationen bei den Gästen im Bauch, während Letztere sich unter bunten Discolichtern auf der Tanzfläche verausgaben oder bis in die tiefe Nacht auf der Terrasse über den Sinn des (Nacht-)Lebens philosophieren.
MÜNCHEN

Manchmal liegen Schätze direkt vor unserer Nase. Um sie zu entdecken, müssen wir aber trotzdem ganz genau hinschauen… Im Hinterhof des Gloria Palastes versteckt sich ein echtes Juwel der Münchner Barkultur, deren Subtitel Programm ist.
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Die noch junge Ginkgo Bar, das erste Gastro-Herzensprojekt zweier Geschwister mit asiatischen Wurzeln, ist wohl DER Geheimtipp unter den lokalen Barneueröffnungen 2019. Wer sich hier zu den Asian Tapas nur ein Helles bestellt und die mit Miso, Soja und Co. versetzen, exotischen Glaskreationen auslässt, ist selber Schuld.
STADTTEIL
Glockenbachviertel
Bartour mit Buchführung
Dienstagabend, wir verlassen das Büro, und siehe da: Es hat endlich aufgehört zu regnen. Und sind das da etwa Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolkendecke kämpfen? Direkt empfinden wir das wohltuende Gefühl des Feierabends und den Drang, noch nicht direkt den Weg nach Hause einzuschlagen, sondern eine Bar aufzusuchen. Ein Feierabenddrink muss her. Doch wohin? Dankenswerterweise sind wir im Besitz des delight guides. In dem kleinen Büchlein findet ihr 13 Bars, in denen ihr feinstes liquides Glück bekommt – aufs Haus. Wie das geht? Erzählen wir euch.




Pacific Times: rotes Feuer im Glas
First things first: Wohin geht’s? Wir schlagen also unseren delight guide auf und schauen auf die Stadtkarte. Mal wieder an den Gärtnerplatz, denken wir uns. Dort eignet sich die hohe Bardichte auch hervorragend für ein kleines Barhopping. Erster Halt ist das Pacific Times. Barchef Andi Till empfängt uns persönlich. „Einmal den delight guide?“, fragt er uns. Denn jede der 13 Bars bietet über den delight guide einen Signature Drink des Hauses an. Hier ist es der Campari Seltz. Das feurig-rote Glas kommt an unseren Tisch, wir prosten uns zu und probieren. Bitter schmeckt er, so viel ist sicher. Andi versteht direkt. „Wisst ihr, bei einem Drink ist es ein bisschen wie mit Jazz. Je öfter ihr es probiert, umso besser findet ihr es. Und irgendwann ist er aus eurem Leben gar nicht mehr wegzudenken.“ Und irgendwie hat er recht, denn mit jedem Schluck schmeckt uns der Drink besser. Worüber wir uns auch absolut einig sind: Andi und sein Team verstehen uns ohne Worte. Sie lesen uns unsere Wünsche von den Augen ab, verstehen unseren Geschmack und unsere Vorlieben ohne einen einzigen Satz. An der ruhigen Straßenecke hinterm Gärtnerplatz lässt es sich aushalten, soviel ist klar. Doch wir wollen weiter, denn heute geht es um die vielfältige Münchner Barszene und vor allem um die Vielfalt der Drinks.






Back to the basics – mit ein bisschen Nelke in der Ménage Bar
Die Ménage Bar ist nur einen Katzensprung entfernt, und deshalb unser zweiter Anlaufpunkt an diesem Abend. Die kleine Bar in der Buttermelchstraße kann nicht nur gute Drinks, sondern auch gutes Essen. Aber wir sind heute ja fürs Flüssige hier. Barchef Johannes Möhring erwartet uns schon. Da mittlerweile die Sonne den Kampf gegen die Wolken gewonnen hat, setzen wir uns auf die Straße. Schön ruhig ist es, und das mitten im Glockenbach. Der delight guide Drink ist hier ein Seasonal Milkpunch. Nach einem kurzen Plausch mit Johannes bekommen wir etwas ganz Besonderes, das uns ein bisschen an Weihnachten erinnert (obwohl dafür nicht wirklich Saison ist). Ein Grund dafür ist das leichte Nelkenaroma. Doch der schaumige Drink mit Wermut schmeckt auch bei Sonnenschein, das haben wir getestet. Hier fühlen wir uns wie bei alten Freunden, mit denen wir uns verabredet haben. Mit Johannes quatschen wir ein bisschen über die Gastronomie in Corona-Zeiten, über leckere Drinks und seine Bar. Ménage ist by the way französisch und heißt übersetzt ‚Haushalt‘. Das bedeutet: Hier geht‘s back to the basics. Gerne würden wir noch für einen zweiten – oder auch dritten – Drink die basics genießen, aber wir haben an diesem Abend noch ein weiteres Ziel.






Moos an der Wand und Salbei im Glas in der Trisoux Bar
Für die dritte und letzte Station legen wir einen kleinen Abendspaziergang ein und laufen die Müllerstraße entlang, bis wir die Trisoux Bar erreichen. Die Bar mit Decken aus Fichtenholzstäben und Mooswänden. Die Bar, an der man so oft staunend vorbeiläuft. Heute laufen wir aber nicht vorbei, sondern rein. Barchef Philipp Fröhlich legt großen Wert auf saisonale Produkte. Deshalb ändert sich die Getränkekarte auch im Laufe des Jahres immer wieder. Wir bekommen einen Sunny Side Up, das ist ein ein süß-fruchtiger Aperitif mit Salbei und getrockneter Orange. Während wir ein Schluck nach dem anderen genießen, schauen wir uns um, bewundern die Wand aus Moos (die sich übrigens auch wunderbar weich anfühlt) und fühlen uns rundum wohl. Draußen auf der Müllerstraße herrscht reger Betrieb, doch hier drin, in unserem persönlichen Großstadtdschungel, können wir durchatmen. „Darf’s bei euch noch was sein?“, fragt Philipp uns und wir würden am liebsten rufen: „Zweimal für immer hierbleiben, bitte!“, doch treten dann, schwere Herzens, den Nachhauseweg an.






Get out of your comfort zone for something special
Auf unserem Weg zur U-Bahn, glückselig und warm ums Herz dank der liquiden Schätze, fassen wir den Abend noch einmal zusammen. Drei Bars, drei Drinks – die unterschiedlicher nicht sein könnten. Uns wird mal wieder bewusst, dass unser München doch viel mehr Facetten hat, als immer behauptet wird. Denn nicht nur die Drinks und Locations ähneln sich nicht die Bohne, auch das Publikum ist von Bar zu Bar unterschiedlich. Durch den delight guide streben wir also Orte der Stadt an, die wir von allein wohl so schnell nicht aufgesucht hätten. Denn jeder von uns hat so seine Stammkneipen. Doch über den Tellerrand hinauszublicken, neue Geschmäcker zu testen, neue Persönlichkeiten kennenlernen – All das liegt manchmal außerhalb unserer Komfortzone, bringt uns jedoch immer wieder voran.
Mehr über die drei Bars erfahren
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Werden wir von Fremden nach einer Barempfehlung gefragt, antworten wir gerne: die Ménage Bar. Selbst wenn wir die hochprozentigen und atmosphärischen Vorlieben unseres Gegenübers nicht kennen: die Kinly Boys enttäuschen niemanden.
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Kreativität im Glas, Holz- und Echtmooselemente an den Wänden und ein Gefühl von botanischem Bargarten - das bekommt der geneigte Spiri-Freund, wenn er sich für den entspannten Feierabend- oder Wochenendcocktail auf einen der dunklen Hocker in der Trisoux Bar niederlässt.
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Ein guter Barkeeper geht nicht nur kreativ mit Spirituosen um, er ist auch ein Menschenkenner & liest uns Gästen die Wünsche vom Gesicht ab. Wer diese Institution der Münchner Barkultur noch nicht kennt, sollte direkt losziehen, um sie zu entdecken: Welcome to Pacific Times!